Das ganze Jahr ist der Samichlaus von Spreitenbach schwer beschäftigt. Er reist in der Welt herum, sammelt dort Lebkuchen und hier Mandarinen. Aber pünktlich zu Beginn der Adventszeit trifft er wieder in Spreitenbach ein.
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Bild 1 von 4. Aufwändige Kleider, aufwändige Maske – in Spreitenbach wird der Samichlaus-Brauch sorgfältig gepflegt. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 4. In Spreitenbach ist der Samichlaus ein Bischof, Gewand und Stab beweisen es. Vorbild ist der Bischof von Myra in der Türkei. Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 4. Patrick Geissmann, Vizepräsident der St. Nikolaus-Gesellschaft Spreitenbach. Im normalen Leben ist er Gemeindeschreiber von Bergdietikon. In seinem zweiten Leben ist Patrick Geissmann... Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 4. ...der heilige Nikolaus von Myra. Jedes Jahr ist er unterwegs zu den Kindern von Spreitenbach. Seine Dienerin hört sich während des Jahres im Dorf um und trägt ihm gute und weniger gute Geschichte zu. Alle finden Eingang in das grosse Samichlaus-Buch. Bildquelle: zvg.
Und die Bevölkerung empfängt ihn mit Begeisterung. Fackeln erleuchten seinen Weg, Tambouren geben den Takt an, die ganze Bevölkerung versammelt sich zum Einzug in die Kirche.
Dort wird der Samichlaus (er existiert in Spreitenbach in zehnfacher Ausführung) gesegnet, dann zieht der Nikolaus aus ins Dorf und verteilt Süssigkeiten und Mahnsprüche.
Samichlaus mit Insider-Wissen
Viele Familien bestellen den Samichlaus auch zu sich nach Hause. Und das sind für Patrick Geissmann, den Vizepräsidenten der St. Nikolaus-Gesellschaft Spreitenbach, die schönsten Momente: «Mich faszinieren am meisten die Augen der Kinder. Wenn man diese Augen sieht, wie sie glänzen oder auch etwas ängstlich sind, das ist wunderbar.»
In einem grossen, roten Buch hat der Samichlaus alles aufgeschrieben, was er Gutes und Schlechtes weiss über die Kinder von Spreitenbach. Und er weiss viel. Denn seine Dienerin und Buchträgerin ist das ganze Jahr unterwegs und spricht mit den Kindern. Dabei erfährt sie unglaublich viel, und alles kommt ins Buch.
Die Spreitenbacher Samichläuse grenzen sich bewusst vom Weihnachtsmann nach angelsächsischem Vorbild ab. Patrick Geissmann: «Wir sind nicht in einer roten Kutte unterwegs, sondern im Bischofsgewand. Der Samichlaus ist etwas Spezielles. Wir legen Wert auf die Verbindung zur Kirche, sind aber konfessionell nicht gebunden.»