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Bild 1 von 11. Kunsthistoriker Tobias Ehrenbold hat ein Buch über Bata geschrieben und viel Zeit im Bata-Park in Möhlin verbracht. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 11. Die Bata-Arbeiter wohnten damals in Häusern gleich neben den Fabrikhallen. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 11. Die Siedlung ist an einer Allee gelegen, links und rechts davon sind die Häuser. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 11. Auf dem Areal stehen noch heute 20 Zweifamilienhäuser, alle sind bewohnt. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 11. Ledige Frauen und Männer mussten in separate Häuser einziehen. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 11. Pino Vaccaro hat viele Gegenstände aus seiner Zeit bei Bata gesammelt und daraus ein privates Museum in seinem Haus eingerichtet. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 11. Pino Vaccaro kam aus Italien zu Bata nach Möhlin und wohnt in einem der Zweifamilienhäuser. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 11. Pino Vaccaro hat alle möglichen Schuhe entworfen, auch Damenschuhe. Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 11. Auf einem Regal in seinem Museum hat er auch Schuhe und Schuhmodelle ausgestellt. Bildquelle: SRF.
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Bild 10 von 11. Der ehemalige Bata-Mitarbeiter hat viele Fotos an eine Wand geklebt. Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 11. Noch heute zeichnet der 77-jährige Skizzen. Hier hat er einen Kinderstiefel entworfen. Bildquelle: SRF.
Die Geschichte von Bata im Fricktal beginnt tragisch. Am 12. Juli 1932 ist Tomas Bata auf dem Weg zur Eröffnungsfeier des Bata-Parks in Möhlin. Sein Flugzeug stürzt kurz nach dem Start ab, Tomas Bata überlebt das Unglück nicht.
Der Bata-Park in Möhlin startet dennoch mit Erfolg. Zu Spitzenzeiten arbeiten 750 Menschen in den Fabriken. Viele von ihnen wohnen auch im Bata-Park, gleich neben den Produktionshallen. Noch heute sind die 20 Zweifamilien-Häuser bewohnt. In einigen wohnen sogar noch ehemalige Bata-Mitarbeiter.
Privates Bata-Museum
Einer von ihnen ist Pino Vaccaro. Der Pensionär kam aus Norditalien direkt von der Schuhdesigner-Schule nach Möhlin. Vaccaro arbeitete über 30 Jahren lang für Bata. Er tat dies so gerne, dass er ein kleines, privates Bata-Museum in seinem Haus einrichtete.
In einem Zimmer im oberen Stock hat er viele Fotos, Auszeichnungen und Skizzen an die Wände geklebt. Und in einem Regal stehen diverse Bata-Schuhe. «Ich liebe Schuhe, Schuhe sind wie Frauen, sie sind mein Herz», sagt der 77-jährige dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Nähe zum Arbeitsort war nicht nur ein Vorteil
Das Haus von Pino Vaccaro liegt an einer Allee. Am einen Ende der Allee stehen die Fabrikhallen, am anderen Ende ist das Clubhaus. Dieses war frührer eine Art Freizeitzentrum der Bata-Mitarbeiter.
«Es gab einen Lebensmittelladen, eine Kantine, und viele Veranstaltungen und Konferenzen», erzählt Tobias Ehrenbold. Er ist Kunsthistoriker und hat ein Buch über Bata geschrieben. Ehrenbold sagt weiter, dass die Nähe der Siedlung zum Arbeitsort viele Vorteile hatte, aber auch einen entscheidenden Nachteil.
Und zwar habe der Direktor so seine Arbeiter gut kontrollieren können. Zum Beispiel, ob sie den Rasen gemäht und den Garten bewässert hatten. «Es gab strikte Regeln», so Ehrenbold weiter. Für die Arbeiter sei das Wohnen in der Siedlung deshalb wohl eine ambivalente Sache gewesen.
Gewerbe kommt zurück
Bata stellte bis 1990 Schuhe in Möhlin her. Dann verlagerte der Konzern die Produktion ins Ausland, in der Schweiz war sie zu teuer geworden. Fortan blieb die Zeit im Bata-Park jahrelang stehen.
Vor einigen Jahren aber kaufte eine Firma aus der Region das Areal. Diese ist nun daran, die denkmalgeschützten Fabrikhallen zu sanieren und weiterzuvermieten. Einige Firmen sind bereits eingezogen und auch eine Künstlerin hat sich ihr Atelier in einer der Fabrikhallen eingerichtet.