Im Solothurner Guldental weiss man zu festen und zu feiern. Dafür ist die Region weitherum bekannt. Trotzdem sind die Organisatoren des Zentralschweizerischen Jungtambouren- und Jungpfeiferfests in Mümliswil jetzt an ihre Grenzen gestossen. «Wir sind am Limit», gibt OK-Mitglied Andy Frei zu.
2500 Besucher werden am Wochenende erwartet, so viele wie Mümliswil Einwohner hat. Zudem mussten für 600 Jungtambouren und Jungpfeifer Übernachtungsmöglichkeiten organisiert werden.
«Wir haben die Zivilschutzanlage, die verschiedenen Turnhallen, die Schulzimmer, die Gänge in den Schulhäusern… also wir haben so ziemlich jeden freien Platz und Flecken hier hinten ausgeschöpft», meint Frei zu Radio SRF.
Junge und ganz junge Musikanten
Die Musikanten sind zwischen fünf und 19 Jahre alt und stammen aus elf Kantonen. Es sind jene elf Kantone, die zur Zentralschweiz gehören. Jedenfalls, wenn man die Karte des eidgenössischen Tambouren-Verbands anschaut.
«Es gibt drei Verbände: Westschweiz, Zentralschweiz und Ostschweiz. Und da sind wir Solothurner halt in der Zentralschweiz angesiedelt», lacht Andy Frei, der sich selber als «Herzblut-Tambour» bezeichnet.
Die jungen Tambouren und Pfeifer messen sich in verschiedenen Kategorien, wobei die besten wie an einem Schwingfest in die Kränze kommen. In der Höchstkategorie wird am Samstagabend zudem der Festsieger erkoren. Als Preis winkt etwas Lebendiges – auch das eine Parallele zum Schwingen: Der beste Jungtambour gewinnt ein Hengstfohlen.
Festumzug am Sonntag
Vor genau 40 Jahren fand das Zentralschweizerische Jungtambouren- und Jungpfeiferfest übrigens schon einmal in Mümliswil statt. Damals hiess der Festsieger Roland Heim, der heute als Solothurner Regierungsrat den Takt angibt.
Nach den Einzel-Wettkämpfen am Samstag finden am Sonntag die Gruppen-Wettspiele statt. Als Höhepunkt gibt es am Nachmittag zudem einen Festumzug. Natürlich nehmen daran alle 600 Tambouren und Pfeifer teil. Darüber hinaus laufen aber auch eine Dudelsack-Formation sowie ehemalige Schweizer Gardisten mit.