Die Solothurner FDP brachte den Ball ins Rollen. Sie störte sich an den diesjährigen Feierlichkeiten zum 50-Jahr-Jubiläum der Vebo, am «vergoldeten und luxuriösen Auftritt der Institution», wie Alexander Kohli am Mittwoch im Kantonsrat ausführte.
Zuviel für den Chef einer sozialen Institution?
Die Vebo lebt zu einem grossen Teil von Staatsgeldern. Genauer hinzuschauen sei deshalb angebracht, fanden SP, Grüne und CVP. Mit der Kritik waren sie trotzdem nicht einverstanden. Die Vebo arbeite im Vergleich zu anderen sozialen Organisationen sehr günstig, und die Jubiläums-Feiern seien vor allem dank viel Freiwilligen-Arbeit zustande gekommen.
Bei der Debatte im Kantonsrat stand am Mittwoch vor allem die Frage im Raum: Was verdienen Verwaltungsrat und Direktor der Vebo? Bislang waren die Zahlen geheim, und sie blieben es auch in der Debatte, obwohl einige Kantonsräte von der Vebo im Vorfeld darüber informiert worden waren.
Ob die Löhne nun zu fürstlich sind für eine Behinderten-Organisation, oder ob es sich um angemessene Manager-Gehälter handelt, blieb im Kantonsrat deshalb weitgehend offen.
Regierung will Offenlegungspflicht
Erst am Nachmittag machte die Vebo auf Anfrage der Medien die Gehälter öffentlich. Demnach verdient der Direktor 187'000 Franken fix plus einen variablen Lohnanteil von maximal 10 Prozent der Jahresentschädigung. Die fünf Verwaltungsräte erhalten insgesamt 60'000 Franken pro Jahr.
Eben gerade weil soziale Organisationen von öffentlichen Geldern profitieren, möchte Sozialdirektor Peter Gomm, dass diese künftig ihre Manager-Löhne offenlegen müssen. Gomm hat eine entsprechende Gesetzesänderung angeregt.