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Aargau Solothurn Die Aargauer Regierung will die Schulpflege definitiv abschaffen

Nach fast 200 Jahren sind die Tage der Schulpflege im Kanton Aargau vielleicht bald gezählt. Die Regierung hält am Plan der Abschaffung fest, obwohl die neue Lösung teurer ist als die heutige Situation.

Die Schulpflege ist eine wichtige Institution. Sie entscheidet etwa über die Strategie einer Schule und auch darüber, welche Lehrer angestellt werden. Diese Aufgaben will die Aargauer Regierung nun künftig der Schulleitung und dem Gemeinderat übertragen. Damit kann die Schulpflege abgeschafft werden.

Mit Mehrkosten gerechnet

Lehrerin vor Klasse
Legende: Die Aargauer Regierung will, dass künftig nicht mehr die Schulpflege entscheidet, wer in einer Gemeinde Lehrer wird. Keystone

Die neue Organisation kommt den Kanton und die Gemeinden teurer zu stehen. 4,6 Millionen Franken betragen die Mehrkosten. Wie der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler am Freitag gegenüber der Sendung Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF sagte, sei dies so geplant gewesen. In den Schulen soll vermehrt professionell gearbeitet werden.

Schulpfleger lehnen Vorschlag ab

Die Pläne der Regierung stossen bei der Vereinigung der Schulpflegerinnen und Schulpfleger auf Ablehnung. Sie kritisiert, dass sich die Macht auf wenige Personen konzentrieren würde. Die Schulpflege besteht bisher aus mehreren Personen. Künftig soll ein grosser Teil dieser Aufgaben ein Schulleiter und der verantwortliche Gemeinderat übernehmen.

Zudem können die Stimmbürger einer Gemeinde die Schulpflege wählen. Damit können sie direkt bestimmen, wer für die Schule verantwortlich ist. Mit dem neuen System wäre dies nicht mehr möglich, kritisiert die Schulpfleger-Vereinigung. Bildungsdirektor Alex Hürzeler ist jedoch überzeugt, dass es nicht weniger Demokratie geben werde. Schliesslich sei der Gemeinderat für die Schule verantwortlich. Dieser werde ja auch vom Volk gewählt.

Bis die Schulpflege abgeschafft werden kann, dauert es noch Jahre. Bis Ende September können sich Verbände und Organisationen zum Vorschlag äussern. Ende 2015 soll dann das Volk an der Urne entscheiden.

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