«Wir wurden immer wieder gefragt, weshalb diese Kirche so gross ist», sagt Urs N. Kaufmann. Er ist Vizepräsident der Stiftung «Kirche St. Peter und Paul Leuggern». Die Erklärung für diesen Umstand sei aber nicht in zwei Minuten gegeben, meint Kaufmann weiter. Deshalb habe man diese Erklärung quasi verschriftlichen wollen.
Die Erklärung für die riesige Kirche in Leuggern liegt in ihrer Geschichte. «Früher gab es hier eine Johanniterkommende. Dazu diente die Kirche auch als Ort für ein Kirchspiel, an dem 15 Gemeinden beteiligt waren. Es war also eine Zentrumskirche», erklärt Urs Kaufmann im Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Die Kirche ist eine Holzkonstruktion
Auch das heute denkmalgeschützte Bauwerk selber ist spannend. «Die ganze Kirche ist eine Holzkonstruktion. Für die Holzbalken im Raum wurden ganze Tannen aus der näheren Umgebung verwendet.» Ausführlichere Erklärungen zu diesen Themen liefert der neue Kunstführer.
Das 66-seitige Werk wird am Sonntag der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Es wurde in einer Auflage von 3000 Exemplaren gedruckt. Als Autor wurde neben Urs Kaufmann auch der frühere Denkmalpfleger der Stadt Aarau, Kunsthistoriker Jürg Andrea Bossardt verpflichtet.
Bis zu 800 Sitzplätze
Die Kirche Leuggern hat also eine spezielle Geschichte, die ein ganzes Buch füllt. Doch wie steht es um ihre aktuelle Bedeutung? Bis zu 2000 Menschen fanden in der Kirche von Leuggern früher Platz. Die Zahl der Sitzplätze sei inzwischen natürlich reduziert worden, gibt Urs Kaufmann zu. Aber auch heute noch könne man in Leuggern Kirchenkonzerte mit bis zu 800 Besuchern durchführen. Kaufmann fragt dazu stolz: «Wo kann man das sonst schon?»