Aargau Solothurn - Die Kirschenpflücker haben alle Hände voll zu tun
Die Kirschen in der Schweiz sind reif. Für die Kirschenbauern und ihre vielen fleissigen Helfer bedeutet dies Hochbetrieb. Bei «Mann Beerenkulturen» in Selzach wird von morgens 6 Uhr bis abends um 17 gepflückt – tonnenweise.
Das Wetter hat es gut gemeint mit den Schweizer Kirschenbauern. Sie erwarten eine sehr gute Ernte. Seit Mitte Juni wird bereits gepflückt. Jetzt in der Hochsaison kommen in der Schweiz pro Tag 100 Tonnen Kirschen zusammen.
Eine der grösseren Kirschenbauern im Mittelland ist «Mann Beerenkulturen» im solothurnischen Selzach. Rund 2‘000 Kirschbäume hat die Familie Mann oberhalb des Dorfes. Die Lage am sonnigen Südhang des Jura ist ideal.
Ausländische Helfer im Einsatz
Derzeit hat die Familie Mann 20 bis 30 Helferinnen und Helfer angestellt. Die meisten sind Ausländer, die in der Region wohnen: Türken, Kosovarinnen, Thäiländerinnen, auch ein Äthiopier ist im Team.
Gepflückt wird in der modernen Anlage nur noch selten mit der Leiter. Die Pflücker stehen stattdessen auf einer Hebebühne mit Rädern. Das ist sicherer und effizienter, erklärt Aldo Mann. Eine Person kann so gut und gerne acht bis zehn Kilogramm Kirschen pro Stunde ablesen. Pro Tag werden in Selzach derzeit 1 bis 1,5 Tonnen Kirschen gepflückt.
Netz schützt vor Hagel
Auch sonst ist die Anlage modern. Zum einen werden nur Niederstammbäume eingesetzt. Das Ziel ist, mit möglichst kleinen Bäumen möglichst grosse Kirschen zu produzieren. Zum anderen sind fast alle Bäume abgedeckt. Eine spezielle Folie schützt sie vor Hagel und zu viel Regen.
Sollten trotzdem mal Kirschen nicht gut genug sein für den Verkauf, werden sie zu Schnaps, Sirup oder Konfitüre verarbeitet. «Wir versuchen, möglichst alles aus den Früchten herauszuholen», erklärt Verkaufsleiter Aldo Mann, «damit wir nicht Lebensmittel fortwerfen müssen».
Bio ist Mangelware
Eine Reihe von Krankheiten und Schädlingen kann den Anbau von Kirschen beeinträchtigen. Deshalb kommen auch die Selzacher Kirschenbauer nicht ohne Pflanzenschutzmittel aus. Kein Kirschenesser möchte gern in einen Wurm beissen, weiss Aldo Mann. Deshalb gebe es nur sehr wenige Bio-Kirschen in der Schweiz.
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