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Aargau Solothurn Die Kluft im Solothurner Dorf Lüsslingen-Nennigkofen

Im Solothurner Dorf Lüsslingen-Nennigkofen lebt seit Jahren die Kirschblütengemeinschaft. Unterdessen macht sie bereits einen Fünftel der Dorfbevölkerung aus. Im Dorf regt sich nun Widerstand: Die IG «Üses Dorf» will sich für die Interessen der «anderen Dorfbevölkerung» einsetzen.

1000 Einwohner leben in Lüsslingen-Nennigkofen, 200 davon sind Mitglieder bei der Kirschblütengesellschaft. Dies führt oft zu Spannungen im Dorf. «Wo viele Leute zusammenleben, braucht es Gesetze und Regeln, die alle einhalten. Es ist Zeit, dass sich auch die Leute der Kirschblütengemeinschaft an die Regeln halten. Dazu gehört für mich halt auch das Grüssen», sagt zum Beispiel eine Einwohnerin der Gemeinde.

Ein Einwohner meint, ihn störe es, dass die Immobilienpreise in den letzten Jahren so stark angestiegen seien. Dies sei weil die Kirschblütler alle freien Immobilien gleich kaufen würden.

Gegenbewegung gegen die Kirschblütler

Deswegen hat sich nun im Dorf die Interessengemeinschaft «Üses Dorf» gegründet. Diese will eine Gegenbewegung sein, will ein Ort sein, wo sich die «anderen» Dorfbewohner austauschen können. Die IG will in den nächsten Wochen und Monaten Ziele definieren. Dann will man mit der Kirschblütengemeinschaft zusammensitzen, um Lösungen zu suchen.

Am Mittwochabend fand ein Informationsabend statt. Mit dabei war auch der Sektenexperte Georg Otto Schmid. Er kann die Dorfbevölkerung ein wenig beruhigen: «Die Kirschblütengemeinschaft ist keine Sekte, sondern ein utopische Gemeinschaft. Diese sind zuerst einmal nicht gefährlich. Man muss sie aber beobachten und eingreifen, wenn sie ihre Meinungen ändern, wenn sie gefährlich werden. Im Moment gibt es diese Tendenzen bei der Kirschblütengemeinschaft nicht. Man muss es aber im Auge behalten.»

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