Fiona Lehmann ist in der Lindmühle aufgewachsen. Wortwörtlich. Mit Vater Albert, Mutter Maja und ihren beiden Schwestern wohnte sie früher direkt in der Mühle. «So entwickelt man natürlich eine Faszination für diesen Beruf. Ich habe als Kind meine schulfreien Nachmittage hier verbracht und den Müllern über die Schultern geblickt.»
Ich habe eine tiefe Verbindung zur Lindmühle.
Der Berufswunsch der 28-Jährigen war dann auch – wenig erstaunlich – Müllerin. Ihren Traum hat sie unterdessen verwirklicht. 2008 stieg sie in den Familienbetrieb ihrer Eltern sein. Hier kümmert sie sich nun um die Entwicklung neuer Mehlmischungen und um die Qualitätskontrolle.
In einem Familienbetrieb kann man sehr direkt miteinander reden und kommt so schneller vorwärts.
Im Familienbetrieb arbeiten drei Generationen mit. Die Grossmutter kochte bis vor Kurzem noch jeden Tag ein warmes Mittagessen für die Familie, heute kümmert sie sich um den Garten. Neben Fiona Lehmanns Eltern, die das Unternehmen führen, sind auch ihre Onkel und Tanten eingebunden. Und dann wären auch noch die beiden Schwestern der 28-Jährigen, die künftig auch dazustossen werden.
So viele Lehmanns in einer Mühle – geht das gut? «Klar, wenn man verwandt ist, kann man viel direkter kommunizieren, so kommt man schnell vorwärts.» Natürlich sei es eine gewisse Herausforderung, Geschäft und Familie zu trennen. Aber wenn man sich dessen bewusst sei, dann funktioniere das sehr gut, so die junge Müllerin.
Der Generationenwechsel
Schon jetzt ist Fiona Müller klar, dass sie den Betrieb ihrer Eltern dereinst weiterführen möchte, zusammen mit einer ihrer Schwestern. «In den nächsten Jahren werden wir uns mit den Aufgaben vertraut machen und wenn wir das gut meistern, können wir uns gut vorstellen, die Lindmühle zu übernehmen.»
Erfreuliche Worte für Vater Albert Lehmann, der den Generationenwechsel Schritt für Schritt vorbereiten möchte. «Das ist ein sehr schönes Gefühl.» Besonders wichtig sei ihm, dass die menschliche Komponente hierbei nicht zu kurz kommt. «Wir sind ein Familienbetrieb, es ist wichtig, dass die Arbeit Freude macht, und dass wir diese Freude auch zu unseren Kunden tragen, das ist unser Erfolgsrezept.»
Albert Lehmann ist überzeugt, dass seine Töchter das nötige Rüstzeug haben, um den Betrieb zu übernehmen. Und: «Ich bin überzeugt, dass ich mich – wenn es dann soweit ist – zurückziehen kann und mich nicht weiter in den Betrieb einmische.» Seine Töchter hätten das richtige Gespür für den Markt, der sich stetig wandle. «Ich habe vollstes Vertrauen.»
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17.30 Uhr)