Die Steinhoff-Gruppe, ein börsenkotierter und weltweit tätiger Mischkonzern mit Schwerpunkt im Bereich Möbel, denkt in grossen Dimensionen. Als die Firma ein neues Service- und Dienstleistungszentrum plante, war die Frage zunächst nicht, in welcher Gemeinde das Zentrum gebaut werden soll, sondern in welchem Land.
Der Konzern hat sich schliesslich für die Schweiz als Standort entschieden. Gebaut wird nun auf dem Wissensteinfeld in Derendingen, im zentral gelegenen Kanton Solothurn. 220 Arbeitsplätze und 15 Ausbildungsplätze sollen hier entstehen, teilte Steinhoff am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Derendingen mit. Spätestens im Frühling 2016 soll das Zentrum in Betrieb gehen.
Aushub beginnt in wenigen Tagen
Steinhoff wird das Logistikzentrum an diverse Firmen vermieten, vor allem an Firmen aus dem eigenen Konzern. Einer der Hauptmieter wird die Tochterfirma Global Warehouse sein, die von Derendingen aus sämtliche 15 Läden der Möbelkette Conforama in der Schweiz beliefern wird.
Zwar muss die Solothurner Regierung noch den Gestaltungsplan für das Wissensteinfeld genehmigen. Das sollte aber eine Formsache sein, war an der Medienkonferenz zu vernehmen. Bereits nächste Woche wird mit den Aushubarbeiten begonnen. Und nach dem Okay der Regierung soll dann Ende September oder Anfang Oktober der eigentliche Spatenstich erfolgen.
Mehr Arbeitsplätze und mehr Lastwagen
Das Logistikzentrum wird mehrere Hallen mit Lagerflächen umfassen. Auf den Dächern sind Solaranlagen geplant, eine Tiefgarage für 180 Autos wird gebaut, und ein 1‘000 Quadratmeter grosser Teich angelegt. Neben dem Umschlagsplatz für Lastwagen werden aber Büros gebaut. Unter anderem wird die Steinhoff-Gruppe ihre neue Design-Abteilung in Derendingen ansiedeln.
Einen reinen Logistikkonzern hätten die Solothurner Behörden in Derendingen nicht akzeptiert. Nun kann sich Gemeindepräsident Kuno Tschumi über rund 100 Arbeitsplätze in der Logistik und 120 Büro-Arbeitsplätze freuen. «Das tut der Region gut», betont Tschumi, nachdem die Region in den letzten Jahren hunderte von Stellen verloren habe.
Verkehr wird kontrolliert
Wegen des Logistikzentrums rechnet Derendingen mit rund 50 zusätzlichen Lastwagenfahrten pro Tag. Es ist vereinbart, dass die Lastwagen via Zuchwil und Kriegstetten auf die Autobahn fahren. «Arbeitsplätze bringen halt auch Verkehr. Aber sie bringen Verdienst in die Region», betont Gemeindepräsident Tschumi das Positive.
Wieviele Lastwagen maximal das Logistikzentrum anfahren dürfen, ist in der Baubewilligung klar geregelt. Die Einhaltung der Vorgaben wird kontrolliert: beim Eingang zum Areal ist ein Fahrtenzähler installiert. Das gesamte Grundstück umfasst 80‘000 Quadratmeter und liegt direkt neben der Autobahn A1 und der Bahnlinie Solothurn-Zürich.
(Regionaljournal Aargau Solothurn 17:30 Uhr)