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Bild 1 von 12Legende: 1868-1875 Die Anfänge in Magden: Bis 1875 braute Theopil Roniger im heimischen Bauernhof sein Bier, nachdem er das Handwerk über Jahre in Deutschland gelernt hatte. ZVG
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Bild 2 von 12Legende: 1876 Am 8. Februar 1876 gründen die beiden Bauernsöhne Theophil Roniger und Mathias Wüthrich die Kollektivgesellschaft «Brauerei zum Feldschlösschen». ZVG
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Bild 3 von 12Legende: 1877-1888 Nach anfänglichen Schwierigkeiten (hohe Rohstoffpreise, Eismangel für die Kühlung) wächst das Unternehmen in den Folgejahren. 1882 und 1887 werden die Produktionskapazitäten ausgebaut. ZVG
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Bild 4 von 12Legende: 1889 13 Jahre nach der Gründung der Feldschlösschen-Brauerei erhält die Firma einen Gleisanschluss und damit Zugang zum Bahnnetz. Noch heute kann man in Rheinfelden die eigene Lokomotive der Firma besichtigen. ZVG
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Bild 5 von 12Legende: 1898 1898 verlassen erstmals über 100'000 Hektoliter Bier das Werk in Rheinfelden. Damit ist Feldschlösschen die grösste Brauerei der Schweiz. Das Erfolgsmodell: Hohe gleichbleibende Qualität und eine ausgeklügelte Logistik mit Pferdekarren und Eisenbahn sowie regionalen Depots im ganzen Land. ZVG
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Bild 6 von 12Legende: 1902 Im frühen 20. Jahrhundert kann maschinell gekühlt werden: Damit entfällt die aufwändige Besorgung von natürlichem Eis und ein weiterer Schritt in Richtung industrieller Grossproduktion ist getan. ZVG
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Bild 7 von 12Legende: 1909 Mit der Eröffnung des neuen Sudhauses ist klar, welchen architektonischen Plan Theophil Roniger verfolgt: Er will ein Schloss bauen. Alle weiteren An- und Ausbauten werden ebenfalls im Schlösschen-Stil umgesetzt. ZVG
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Bild 8 von 12Legende: 1990 In den 90er-Jahren übernimmt Feldschlösschen diverse andere Brauereien: Das Bierkartell wird in diesen Jahren aufgelöst und viele Brauereien haben Absatzprobleme. 1996 fusioniert Feldschlösschen zum Beispiel mit der Zürcher Hürlimann-Brauerei. Einige der regionalen Biere werden immer noch gebraut - neu in Rheinfelden. Maurice Velati/SRF
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Bild 9 von 12Legende: 2000 Die Firma Feldschlösschen wird von der dänischen Brauerei Carlsberg übernommen. Feldschlösschen und andere Brauereien in der Schweiz leiden in dieser Zeit unter der Aufhebung des Bierkartells und sinkendem Bierkonsum. ZVG
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Bild 10 von 12Legende: 2016 Bis heute wird das Bier ins Städtchen Rheinfelden mit dem Rossgespann ausgeliefert. In der Regel werden dazu sechs Pferde vor den Wagen gespannt. Auf dem Firmengelände hat es Stallungen und Weiden. ZVG
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Bild 11 von 12Legende: 2016 Das Unternehmen feiert sein 140-jähriges Bestehen. Der Umsatz ist 2015 nur leicht gesunken. Inzwischen produziert Feldschlösschen rund 40 Biersorten und Mineralwasser und beschäftigt in der ganzen Schweiz 1300 Mitarbeitende. ZVG
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Bild 12 von 12Legende: 2016 340 Millionen Liter Getränke produziert die Firma Feldschlösschen jährlich. 40 Biersorten sind inzwischen im Sortiment. Übrigens: Schweizerinnen und Schweizer trinken jährlich pro Kopf 53 Liter Bier. Tendenz stagnierend. Maurice Velati/SRF
1300 Mitarbeitende, 21 Standorte in der ganzen Schweiz, 40 Biersorten, mehr als 340 Millionen Liter Getränkeproduktion jährlich: Die Feldschlösschen Brauerei ist seit über 100 Jahren klare Marktführerin in der Schweiz.
Angefangen hat alles vor 140 Jahren mit einem Bauernsohn aus Magden im Fricktal: Theophil Roniger entschied sich damals, in Deutschland das Brauer-Handwerk zu lernen statt den väterlichen Hof zu übernehmen. Kurze Zeit später gründete er gemeinsam mit dem reichen Bauernsohn Mathias Wüthrich aus Olsberg die Brauerei Feldschlösschen.
Grossbrauerei dank Eisenbahnanschluss
Die beiden jungen Unternehmer hatten eine Vision: Sie wollten am Standort Rheinfelden von der neu erbauten Eisenbahnlinie zwischen Zürich und Basel profitieren und ihr Bier damit in die ganze Schweiz verkaufen. Der Plan ging nach anfänglichen Schwierigkeiten auf: 1889 baute man den Bahnanschluss, 1898 wurde man zum Marktführer und produzierte erstmals über 100'000 Hektoliter Bier.
Die jungen Unternehmer gingen ein grosses Risiko ein: Sie investierten 365'000 Franken in die erste Brauerei. Eine für damalige Verhältnisse «riesige Summe», wie Unternehmenssprecherin Gabriela Gerber gegenüber SRF erklärt.
Ein Schloss für das Bier
Die jungen Unternehmer hatten eine weitere Vision: Die Marke «Feldschlösschen» sollte auch durch den Firmensitz in Rheinfelden symbolisiert werden. Bereits in frühen Jahren wurden die Fabrikhallen im Schlösschen-Stil gebaut. Das 1909 eröffnete Sudhaus gilt bis heute als eines der schönsten Sudhäuser weltweit.
«An den Aktionärsversammlungen gab es öfter Kritik an diesem Baustil», erzählt Gabriela Gerber. Aber die Bier-Pioniere liessen sich von ihrer leicht grössenwahnsinnigen Idee niemals abbringen. «Immer wenn wieder etwas um- oder ausgebaut werden musste, machte man dies im Schloss-Stil.»
Heute ist das Unternehmen Feldschlösschen stolz auf den repräsentativen Firmensitz in Rheinfelden. Und man setzt bewusst auf die Vermarktung der traditionellen Werte. Zum Beispiel mit den legendären Brauerei-Pferden, die noch heute Restaurants in Rheinfelden mit Bier beliefern.
Konkurrenzdruck aus dem In- und Ausland
Aktuell kämpft Feldschlösschen mit denselben Herausforderungen wie andere Brauereien: Günstige Importbiere vor allem aus Deutschland drängen in den Schweizer Markt. Und kleine Brauereien schiessen wie Pilze aus dem Boden. «Es gibt aktuell wieder über 500 Brauereien, also ähnlich viele wie zur Gründerzeit von Feldschlösschen», erläutert Gabriela Gerber. Deshalb setze auch Feldschlösschen vermehrt auf «hippe» Biersorten und Vielfalt im Sortiment.
Seit dem Jahr 2000 gehört Feldschlösschen zur dänischen Carlsberg-Gruppe. Diese Übernahme sei für die Rheinfelder Firma «ein Glücksfall», erklärt Gerber. Carlsberg werde von einer Stiftung geführt und funktioniere damit nicht wie ein «normales, börsenkotiertes Unternehmen».
Mit den aktuellen Zahlen ist die Feldschlösschen-Gruppe zufrieden: Der Umsatz ist 2015 nur minim gesunken. Damit bleibt Feldschlösschen klare Marktleaderin in einem «sehr kompetitiven Markt», wie Gerber es ausdrückt. Die Gründerväter könnten also weiter stolz sein auf den Erfolg ihres Unternehmens. Ein Erfolg, der auf visionären Ideen von zwei Bauernsöhnen basiert.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)