Von der Bühne ins Publikum springen - das wird in der Solothurner Kulturfabrik Kofmehl auch weiterhin grundsätzlich erlaubt sein. Das schreibt Pipo Kofmehl in einer Mail gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Todesfall nach Stagediving im «Kofmehl»
Man habe lange über ein mögliches Verbot diskutiert, informiert Kofmehl in seinem Schreiben. Auslöser war der Todesfall eines jungen Mannes Mitte Januar: Der Mann sprang bei einem Rockkonzert von der Bühne ins Publikum. Bei gewissen Rockkonzerten ist das üblich, der Springer wird dann jeweils von den Zuschauern aufgefangen.
Beim besagten Konzert gelang dies aber nicht, der Mann schlug auf dem Boden auf. Obwohl er danach wieder aufstand, mit seinem Mobiltelefon Nachrichten schrieb und wieder nach Hause wollte, betreuten ihn Mitarbeiter des Kofmehls und brachten ihn ins Spital. Dort verstarb er zwei Tage später.
Sensibilisieren statt verbieten
Das Kofmehl will nun kein Verbot, schreibt Kofmehl in seiner Mail. Man gehe stattdessen den «Weg der Sensibilisierung». Man habe damit in den letzten 22 Jahren gute Erfahrungen gemacht. Das sei zwar zeitintensiver, aber dieser Herausforderung wolle man sich stellen.
Anfang Februar entschied sich die Kofmehl-Leitung zudem dafür, Warnschilder aufzustellen. «Wir haben im Eingangsbereich Hinweisschilder angebracht, die auf die Gefährlichkeit von Stagediving hinweisen», sagte Pipo Kofmehl am 6. Februar gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Und: Die Clubmitarbeiter suchen seither im Eingangsbereich den Dialog mit den Konzertbesuchern und sie bitten, nicht von der Bühne zu springen.