Während 2012 noch total 117 Rettungsflüge im Aargau gemacht wurden, waren es 2014 über 270. Dieser Anstieg ist vor allem auf den Markteintritt des «eigenen» Helikopters auf dem Birrfeld zurückzuführen.
Die Firma Alpine Air Ambulance AG (AAA) betreibt hier den gelben TCS-Helikopter. Seither bietet man bei Notfällen nicht nur die Rega aus Basel, sondern vermehrt den TCS-Helikopter aus dem Aargau für Notfälle im Kanton auf. Das spüre man deutlich, bestätigt nun die Regierung.
Das Angebot schafft die Nachfrage, findet auch die Regierung in ihrer Antwort auf einen Vorstoss der BDP-Fraktion. Es gäbe aber durchaus noch weitere Gründe für den Anstieg:
- Mehr Einwohner und ältere Menschen im Aargau
- Im Helikopter fliegt immer ein Notarzt mit, im Ambulanzfahrzeug sind häufig «nur» Rettungssanitäter unterwegs (Kanton Aargau kennt kein flächendeckendes Notartzsystem)
- Der Aargau hat im Vergleich mit anderen Kantonen Nachholbedarf (früher vergleichsweise wenig Rettungsflüge)
- Angst vor Medien: «Eine Rolle spielen kann auch die Angst, in schweren (...) Fällen keinen Rettungshelikopter aufzubieten und anschliessend infolge potenzieller Unterlassung medial angegriffen zu werden», schreibt die Regierung.
Kanton trägt keine Kosten
Kostenmässig hat die Regierung übrigens keine Bedenken. Alle Rettungsflüge zusammen haben 2014 860'000 Franken gekostet. Der Kanton beteiligt sich nicht daran. Zahlen müssen Krankenversicherer und ihre Kunden.
Im Vergleich zu den Gesamtgesundheitskosten von über 4 Milliarden sei der Betrag vernachlässigbar, findet die Regierung. Sie mache lediglich 0.02 Prozent aus.