«Vor 100 Jahren hat die Esskastanie im Tessin noch einen wichtigen Stellenwert gehabt», sagt Andreas Gauch aus Niederwil. Die Kastanie sei jedoch von der Kartoffel verdrängt worden. Sie diene dem Tessin eher zur Folklore, meint der Züchter aus dem Aargau im Interview mit Radio SRF.
«Die meisten Edelkastanien kommen heute von Grossplantagen aus China, Chile oder der Türkei», erklärt Gauch. Irgendwann kam er auf die Idee, selbst Kastanien zu züchten. Seit mehreren Jahren forscht er nun an einer eigenen Zucht. Das Versuchsjahr 2016 ist bald zu Ende. Gauch ist zufrieden mit seinem Ertrag.
1000 Bäume und bereits 800 Kilogramm Kastanien
Er hat für die Zucht eine Baumschule gepflanzt. Gauch hat seither rund 1000 Bäume auf zwei Hektaren oberhalb von Niederwil gesetzt. Letztes Jahr erntete er 400 Kilogramm Edelkastanien.
Dieses Jahr waren es bereits 800 Kilogramm. Am Schluss könnten es zwischen drei bis vier Tonnen pro Hektare sein.
Gauch wird von mehreren Stiftungen unterstützt, die hinter seinem Pilotprojekt stehen. Denn über die Wachstumsbedingungen für Edelkastanienbäume ist wenig bekannt. In den vergangenen 100 Jahren wurde diesbezüglich kaum geforscht. Eine Anstossfinanzierung für das Projekt ist also nötig.