Zum Inhalt springen
Bild von Susanne Birke, Frau mit roten Haaren und blauen Augen
Legende: Susanne Birke ist zufrieden, dass Bischof Gmür keine Saktionen ausgesprochen hat und dass die Gespräche weitergehen. ZVG

Aargau Solothurn «Ein guter Schritt, aber wir sind noch Meilen vom Ziel entfernt»

Die katholische Kirche soll auf die Realität reagieren und beispielsweise auch Frauen mehr Möglichkeiten geben. Das fordert die «Pfarrei Initiative Schweiz», und hatte Bischof Felix Gmür dies mitgeteilt. Gmür hat nun mit einem offenen Brief geantwortet. Die Initiative ist grösstenteils zufrieden.

«Wir schätzen es sehr, dass der Bischof keine Sanktionen verhängt hat, weiterhin das Gespräch suchen will und das Vertrauen ausspricht», erklärt Susanne Andrea Birke. Sie leitet die Katholische Frauenstelle Aargau und ist Mitglied der «Pfarrei Initiative Schweiz». Dafür bleiben aber auch einige Dinge im Unklaren. «Am Schluss bleibt offen, was er mit dem Gehorsam meint, den eingefordert wird.»

Brief von Bischof Gmür

«Die Katholische Kirche verliert ihre Basis»

Die Initiative werde auch deshalb weiterhin das Gespräch mit dem Bischof suchen und sei dankbar, dass dies möglich sei. Wie gross die Hoffnungen sind, dass sich etwas ändert, sei unklar, so Birke. «Ich denke, dass der Druck mittlerweile gross ist und dass die Kirche ihre angestammte Basis zu verlieren beginnt.» Darum glaubt sie, dass sich bald etwas verändern müsse.

Ausgeschlossen sei dies nicht: «Es gibt immer wieder Dinge wo ich denke, da tut sich mehr als ich erwartet habe.» Die «Pfarrei Initiative Schweiz» wünsche sich aber, dass das Bistum und der Bischof noch mehr Wagnisse eingehen würden.

Kirche darf die Augen nicht verschliessen

Die Initiative schrieb im September 2012 dem Bischof und bat ihn, die Augen nicht mehr länger vor der Realität zu verschliessen. In der Katholischen Kirche würden heute auch wiederverheiratete Paare ihren Segen bekommen.

Die Unterzeichner des Papiers betrachten zudem «die Menschen mit ihren verschiedenen sexuellen Orientierungen selbstverständlich» als ihre Schwestern und Brüder. Zudem würden dringend hauptamtliche Kirchenleute gebraucht, so die Initiative.

Meistgelesene Artikel