«Ja, wir haben ein paar Grausamkeiten eingebaut, zum Beispiel ‹Peter und der Wolf›, das ist ja die Vertreibung aus dem Paradies», erklärt Andreas Fleck und spielt damit das Motto des diesjährigen Musikfestivals «Boswiler Sommer» an.
Das Motto lautet «Paradies», und das hat Andreas Fleck gewählt, weil dieser Begriff so viele positive Assoziationen auslöst.
Asiatische Töne aus einem der ältesten Instrumente überhaupt
Zu hören ist an der diesjährigen Ausgabe auch viel neue Musik, erklärt Fleck. «Zu Gast ist neben anderen die in der Schweiz wohnhafte Chinesin Yang Jing. Sie spielt Pipa, eines der ältesten Instrumente der Welt.» Dieses Konzert, das eigentlich aus zwei Konzerten besteht, steht unter dem Motto «Paradiesgärten».
Neben den asiatischen gibt es auch Klänge aus anderen Ländern zu hören: Rumänische Volksmusik von Irina Ungureanu zum Beispiel, oder spanische Volksmusik vom Trio Zapico. Zu Leuten, die vor dem Klassik-Festival etwas Respekt haben, meint Fleck schmunzelnd: «Wenn die Leute jeweils da sind, sind sie alle glücklich. Nur am Anfang haben sie jeweils etwas Angst».
Klassik und Fussball unter einem Hut
Dass der Boswiler Sommer meistens zeitgleich mit irgendwelchen sportlichen Grossereignissen stattfindet, stört überhaupt nicht, sagt Andreas Fleck.
Das Klischee, das Klassik-Fans nicht Fussball schauen, stimme so auch nicht. «Wir haben heuer sogar in einem kleinen Holzschopf einen Fernseher platziert, damit die WM-Fans hie und da dort sehen können, was läuft», so Fleck
Und der gebürtige Deutsche selber ist auch Fussball-Fan: «Ich habe kein Spiel der Schweizer und keines der deutschen Nationalmannschaft verpasst», erklärt er. Und Andres Fleck gesteht: «Wir mussten auch eine Probe verschieben, weil ein Spiel bei den Musikern sehr beliebt war.»
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Und die Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien sei vom Timing her in diesem Jahr geradezu perfekt: «Bei den Anspielzeiten kann man immer zwischendurch ein Konzert sehen», schmunzelt der Leiter des Boswiler Sommers.