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Bild 1 von 7. Pro Wohngruppe gibt es vier Einzelzimmer. Die Bewohner können sie selbst möblieren oder möbliert beziehen. Bildquelle: Roman Portmann/SRF.
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Bild 2 von 7. Ein Bewohner der intensivbetreuten Wohngruppe sitzt im Wohnzimmer. Bildquelle: Roman Portmann/SRF.
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Bild 3 von 7. Die Küche ist mit einer Glasscheibe abgetrennt. Dies schafft Sicherheit und gleichzeitig Transparenz. Bildquelle: Roman Portmann/SRF.
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Bild 4 von 7. Der Esstisch. Jeder Bewohner kann selbst entscheiden, ob er gemeinsam mit den anderen, oder lieber alleine im Zimmer essen möchte. Bildquelle: Roman Portmann/SRF.
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Bild 5 von 7. Überall in der Wohngruppe gibt es Piktogramme. Es wird so kommuniziert, dass es für alle verständlich ist. Bildquelle: Roman Portmann/SRF.
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Bild 6 von 7. Eine sogenannte «Kontakttüre». Auch wenn sie geschlossen ist, können Betreuer und Bewohner kommunizieren. Bildquelle: Roman Portmann/SRF.
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Bild 7 von 7. Der «Time-out-Raum». Ausser einer Matratze gibt es nichts in diesem Raum. Bildquelle: Roman Portmann/SRF.
Es geht um Menschen, die sonst in kaum einer Institution einen Platz finden, wo sie ihren Bedürfnissen entsprechend betreut werden. Meistens sind sie geistig behindert oder autistisch. Manche sind mehrfachbehindert.
Besonders in Stresssituationen können sie sich selber und andere gefährden. Sie können sich schon mal den Kopf blutig schlagen, ihre Kleider zerreissen oder in Stresssituationen auch gewalttätig werden.
«Sternbild» als letzte Hoffnung
Bereits seit Herbst 2015 gibt es im Wohnheim «Sternbild» eine spezielle Wohngruppe für «Menschen mit stark herausforderndem Verhalten». Vier Menschen finden darin ein stabiles Zuhause. Per Anfang Juni 2016 wurde nun eine weitere derartige Wohngruppe eröffnet. Bereits wird sie von zwei Menschen bewohnt.
Für die Betroffenen ist diese Art von Wohngruppe die letzte Hoffnung: «Sie haben alle schon mehrere Heime hinter sich, manche haben Erfahrungen mit starken Medikamenten», erklärt Dani Hohler. Hohler ist Geschäftsführer der Stiftung Faro, welche das Wohnheim «Sternbild» betreibt.
Unsere Mitarbeitenden müssen sich mit dem Thema Gewalt auseinandersetzen.
Die Arbeit in der intensivbetreuten Wohngruppe ist eine grosse Herausforderung. Die Mitarbeitenden werden dafür extra geschult, sagt Markus Stalder, der Leiter des Wohnheims «Sternbild». Verschiedene Sicherheitsmassnahmen sorgen aber dafür, dass auch heikle Situationen glimpflich ausgehen.
So sind an den Wänden beispielsweise rote Knöpfe angebracht. Droht eine Situation zu eskalieren, kann der Betreuer Hilfe rufen. Zudem gibt es einen sogenannten «Time-out-Raum», in dem ein Bewohner vorübergehend eingeschlossen werden kann.
Kleine Schritte zählen
Die grösste Aufgabe der Betreuer sei es, «Signale zu verstehen», sagt Rosey Schär. Sie ist verantwortlich für die Bereiche Wohnen und Agogik. «Was gibt einer Person Schutz, was macht einer Person Freude, aber auch: was beängstigt eine Person». Oft entstünden gewalttätige Situationen, wenn ein Bewohner unter Angst oder Stress leide und dies nicht anders ausdrücken könne.
«Unser Ziel ist es, die Sozialkompetenz unserer Klienten weiter zu entwickeln», sagt Rosey Schär. Oft geschehe dies in kleinen Schritten. Es gibt deshalb auch keine Faustregel, wie lange jemand durchschnittlich in der intensivbetreuten Wohngruppe bleibt.