Gut 600 Stimmen holte die SLB bei den Grossratswahlen 2012. Knapp 4000 Stimmen waren es bei den Nationalratswahlen 2015. Immerhin, könnte man meinen. Doch in Wähleranteilen ausgedrückt sieht die Bilanz eher mager aus: Knapp 0,5 Prozent bei den Grossratswahlen, nur 0,13 Prozent bei den nationalen Wahlen.
Zwei bekannte Namen
Dabei kann die politische Bewegung durchaus auf einzelne, zumindest lokal bekannte Gesichter zählen. Gründer und Parteipräsident ist der Bibersteiner Theologe Samuel Schmid. Er sass früher im Grossen Rat und erreicht als Moderator und Programmleiter über «Radio Freundes-Dienst» Gläubige in der ganzen Schweiz. Kandidat Bruno Ellenberger aus dem Bezirk Kulm ist Vize-Ammann der Gemeinde Gontenschwil – seit 1998.
Ansonsten ist das Angebot an Kandidierenden der SLB allerdings beschränkt: Die Bewegung tritt nur in vier Bezirken an (Aarau, Kulm, Rheinfelden und Zofingen) mit insgesamt lediglich neun Namen. Das sei ein bewusster Entscheid, betont die Parteispitze. Man habe nur «echte Kandidaturen» berücksichtigt, wolle sich auf fähige Persönlichkeiten beschränken.
Programm gegen die Polarisierung
Das Parteiprogramm der SLB ist im Namen angelegt: In Fragen der sozialen Wohlfahrt oder Bildung positioniert sie sich eher links, in wirtschaftspolitischen Fragen eher rechts. Und als Bewegung versteht sie sich als Alternative zu den etablierten Parteien, welche ihren eigenen Vorteil über das Wohl der Allgemeinheit stellen würden.
Die SLB versteht sich als konstruktive Kraft, die von Fall zu Fall Lösungen sucht und sich dabei gegen die Polarisierung zwischen links und rechts stellt. In gesellschaftspolitischen Fragen positioniert sich die SLB eher konservativ: Hier dürfte die christliche Prägung zum Ausdruck kommen, auch wenn sich die Bewegung offiziell als «religiös neutral» bezeichnet.
Die SLB garantiert eine unbefangene und unabhängige, eine klare und ehrliche, eine sachbezogene und konstruktive Politik.
Über frischen Wind und konstruktive Kräfte in der Politik dürften sich einige Wählerinnen und Wähler durchaus freuen. Allerdings besteht nur eine verschwindend kleine Chance darauf, dass es die SLB tatsächlich in den Grossen Rat schafft.
Das Aargauer Wahlgesetz verlangt, dass eine Partei in einem Bezirk über 5 Prozent Wähleranteil macht oder 3 Prozent im ganzen Kanton: Das ist mit den bisherigen Resultaten der SLB und ihrem schmalen Kandidatenfeld schlicht illusorisch.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)