Aargau Solothurn - Eine Richterin soll es richten: SVP lanciert Regierungs-Wahlkampf
Schon länger ist bekannt, dass die Aargauer SVP bei den Wahlen im Herbst einen zweiten Sitz anstrebt. Es gilt dabei als sicher, dass sie der Grünen Susanne Hochuli das Amt streitig machen will. Nun präsentiert die Geschäftsleitung ihre Wunschkandidatin: Eine unbekannte, moderate Juristin.
Die SVP Aargau will bei den Regierungswahlen im Oktober einen zweiten Sitz gewinnen. Sie schickt Bezirksrichterin Franziska Roth ins Rennen. Auch der amtierende SVP-Regierungsrat Alex Hürzeler tritt erneut an.
Die SVP habe mit einem Wähleranteil von knapp 40 Prozent klar Anspruch auf einen zweiten Sitz in der Regierung, sagte Roth am Mittwoch vor den Medien in Aarau. Die bürgerliche Wählerschaft solle eine echte Auswahl haben bei den Wahlen im Herbst.
Kurzbiografie Franziska Roth
Box aufklappenBox zuklappen
Jahrgang: 1964
Wohnort: Brugg
Heimatort: Reigoldswil (BL)
Beruf: Juristin, Gerichtspräsidentin
Politik: Einwohnerrätin (2009-2012), Vorstand SVP-Bezirkspartei, Mitglied im Kantonalvorstand, Bezirksvertreterin der SVP Frauen
Zivilstand: verlobt, Sohn aus früherer Beziehung
Eine unbekannte Frau
Die im Baselbiet aufgewachsene Roth ist seit acht Jahren Präsidentin des Bezirksgerichts Brugg. Die 51-Jährige ist im Aargau bislang kaum bekannt. Sie will aber gemeinsam mit Bildungsdirektor Alex Hürzeler nach eigenen Angaben einen «engagierten Wahlkampf» führen. «Ich freue mich darauf, die vielen Wähler kennen zu lernen», erklärt Roth im Gespräch mit SRF.
Auch ihre fehlende politische Erfahrung könnte ein Handicap sein. «Es ist nun einmal so, dass ich ausser drei Jahren im Einwohnerrat politisch nicht viel vorzuweisen habe», gibt sich Roth selbstkritisch. Zugleich aber betont sie: «Auf der anderen Seite bin ich dadurch auch unverbraucht.»
Eine Kandidatur für FDP und CVP?
Die SVP zielt mit Kandidatin Franziska Roth offensichtlich auch auf Stimmen von CVP und FDP. Roth selber sprach die Wählerinnen und Wähler dieser Parteien an der Medienkonferenz mehrmals direkt an. Und sie gibt sich auch inhaltlich moderat. «Ich bin als Person am Gericht gewohnt, sachlich und zurückhaltend mit Menschen umzugehen», meint sie gegenüber SRF.
Angesprochen auf die Aussage des Parteipräsidenten, Franziska Roth kenne als Gerichtspräsidentin die «Missstände» in unserer Gesellschaft, meint sie: «Dieses Wort wird mich im Wahlkampf nicht begleiten.» Das Wort sei «etwas sehr die rechte Ecke.»
Man werde mit den anderen bürgerlichen Parteien Gespräche führen, sagte Parteipräsident und Nationalrat Thomas Burgherr. FDP und CVP hätten «signalisiert», dass sie eine Kandidatur unterstützen. Allerdings bestreitet Burgherr, dass man die Kandidatin als Konzession an die anderen Parteien gewählt habe.
Kein Kampf gegen Susanne Hochuli?
Gleichzeitig betont Burgherr auch, die SVP trete mit der Doppelkandidatur nicht gegen amtierende Regierungsmitglieder an. Denn im Raum stand und steht der Verdacht, dass es der SVP immer noch um den «Abschuss» von Regierungsrätin Susanne Hochuli geht.
Bereits vor vier Jahren hatte die SVP versucht, einen zweiten Sitz auf Kosten der Grünen zu erobern. Der damalige Kandidat Thomas Burgherr verpasste das absolute Mehr. Die Wähler bestätigten die Zusammensetzung der fünf Mitglieder zählenden Exekutive aus SVP, FDP, CVP, SP und Grünen.
Hochuli hat noch nicht entschieden
Offen ist, ob Regierungsrätin Susanne Hochuli am 23. Oktober erneut antritt. Die 50-jährige Gesundheitsdirektorin lässt sich nicht in die Karten blicken.
Hochuli gehört als erste Grüne und als einzige Frau seit 2009 dem Regierungsrat an. Die für das Thema Asyl zuständige Politikerin eckt vor allem bei den Bürgerlichen immer wieder an.
CVP will freien Sitz verteidigen
Bei der Erneuerungswahl ist der CVP-Sitz in der Regierung frei. Finanzdirektor Roland Brogli legt sein Amt ab. Der 64-Jährige gehört dem Regierungsrat seit 2001 an. Als aussichtsreicher Nachfolger gilt CVP-Grossrat Markus Dieth. Er ist Gemeindeammann von Wettingen.
Erneut antreten werden Justiz- und Polizeidirektor Urs Hofmann (SP) sowie Bau- und Umweltdirektor Stephan Attiger. Der 59-jährige Hofmann wurde 2009 in die Regierung gewählt. Der 49-jährige Attiger schaffte den Einzug vor vier Jahren.
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht. Es können keine weiteren Codes erstellt werden.
Mobilnummer ändern
An diese Nummer senden wir Ihnen einen Aktivierungscode.
Diese Mobilnummer wird bereits verwendet
E-Mail bestätigen
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden.
Ein neues Passwort erstellen
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein, damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können.
Ihr Account wurde deaktiviert und kann nicht weiter verwendet werden.
Wenn Sie sich erneut für die Kommentarfunktion registrieren möchten, melden Sie sich bitte beim Kundendienst von SRF.