Die Situation ist wirklich traurig.
Aktuell sei es schon traurig, wenn man die Tabelle anschaut, sagt FC Aarau Sportchef Raimondo Ponte im Gespräch mit Radio SRF. Dass der FCA auf dem letzten Platz liegt, das beeinflusse natürlich auch die Spieler und den Staff gibt er zu: «Man kommt in eine Art Negativspirale.»
Mehr Ecken und Kanten
Soweit die Tatsachen, wichtiger sind die Gründe für die aktuelle Misere. Ponte sieht ein Problem in der Zusammensetzung der Mannschaft. Zwar würden sich alle gut verstehen und es herrsche eine gute Stimmung, aber vielleicht sei genau das der Fehler: «Wir bräuchten einen, der auch mal auf den Tisch haut, wenn es nicht läuft.»
Wir bräuchten mehr harte, unangenehme Typen.
Ein oder mehrere Spieler mit Ecken und Kanten wünscht sich der Sportchef also. Und er hofft, dass er in der Winterpause nun solche Transfers tätigen kann. «Dann würde man auch seine Handschrift besser spüren, sagt Ponte, der bisher nicht allzu grosse eigene Akzente in der Mannschaftsgestaltung setzen konnte.
Er hofft auf ein bis zwei neue Spieler, die vor allem die Offensive verstärken. Ob es allerdings gelingt talentierte Spieler zu einem Verein im Abstiegskampf zu lotsen, das ist ungewiss. Ponte gibt sich hier kämpferisch: «Aarau bleibt trotz allem eine gute Adress im Schweizer Fussball.»
Aus dem Auf- wurde ein Abstiegskampf
Die Gegensätze könnten nicht grösser sein: Nach dem Abstieg aus der Super League formulierte die Aarauer Vereinsführung das Ziel des sofortigen Wiederaufstiegs. Nach dem verpatzten Saisonanfang hiess es man wolle gerne um den Aufstieg mitspielen und jetzt?
«Natürlich ist momentan der Abstieg viel präsenter als der Aufstieg, das muss jeder einsehen, der die Tabelle anschaut», zeigt sich Ponte etwas zerknirscht. Dennoch glaubt er auch, dass Aarau den Klassenerhalt schaffen wird. Man müsse gut in die Vorrunde starten und in der Tabelle seien die Abstände ja noch klein.
Und dann macht der Sportchef die Aussagen, die ein Sportchef in seiner Situation machen muss. Man könne es noch schaffen, es sei noch nichts verloren, man müsse nach vorne blicken und vor allem: «Reden nützt jetzt nichts mehr, jetzt müssen Taten her.»
Jeder, der die Tabelle anschaut, sieht dass der Abstieg jetzt das grössere Thema ist als der Aufstieg.
Zunächst muss Aarau aber alle Kräfte noch zusammenhalten. Am 12. Dezember geht es im Cup-Viertelfinal noch gegen den FC Luzern. Die letzte Gelegenheit für Aarau dieses Jahr noch ein richtig postives Ausrufezeichen zu setzen.
(Bildnachweis: Keystone)