Das die alte Kettenbrücke über die Aare ersetzt werden muss, war gestern unbestritten. Im September waren SVP und FDP noch generell gegen das «Luxusprojekt» und auch von Links kamen Rückweisungsanträge.
Das Projekt ist immer noch das gleiche, doch am Montag war der Einwohnerrat der neuen Kettenbrücke plötzlich wohlgesonnen.
FDP auf einsamem Sparkurs
Einzig die FDP wollte eine weniger luxuriöse Brücke. Sie schlug vor, statt dem umfassenden Brückenprojekt lediglich die eigentliche Brücke zu sanieren. Die engen Durchgänge unter der Brücke für Fussgänger und Velofahrer wären so geblieben. Dafür könne man 7 Millionen sparen, betonte Christian Oehler von der FDP. Und das Volk wolle keine Luxusprojekte, dies habe das Urnen-Nein zum Aareraum Ost eben erst gezeigt.
Dies liess die Mehrheit des Einwohnerrates jedoch nicht gelten. Die übrigen Parteien stellten das Sparpotential in Frage und betonten, dass es sich bei der «Pont Neuf» um ein Projekt handle, das mit dem Bahnhof vergleichbar sei. Die neue Brücke halte wieder sicher hundert Jahre betonten mehrere Einwohnerräte.
Auch die SVP wollte nichts mehr wissen von Sparversionen. Beat Krättli betonte, es gehe um die Verhältnismässigkeit: «Sparen ist gut, aber sparen muss auch Sinn machen». Auch für die SVP sei die neue Brücke ein Leuchtturm und ein Generationenprojekt, in welches die Stadt schon viel zu viel Geld investiert habe um nun einen Rückzieher zu machen.
Schliesslich bewilligte der Einwohnerrat den 9,8 Millionen Kredit mit 33 zu 12 Stimmen bei 3 Enthaltungen. Als nächstes soll das Aarauer Stimmvolk im September über die neue Brücke entscheiden. Danach soll das Projekt im Grossen Rat verhandelt werden. Einweihen möchte der Stadtrat die neue Brücke im Sommer 2017.