Wir hatten turbulente Zeiten zum Saisonstart, aber jetzt sind wir auf sehr gutem Kurs.
Anfang September 2014 machte der EHC Olten mit einer Neuverpflichtung national Schlagzeilen: Als neuen Sportchef verpflichteten die Solothurner einen der Grossen des Schweizer Eishockeys, Köbi Kölliker. Innerhalb einer neuen Vereinsstruktur sollte Kölliker als vollamtlicher Sportchef mit seiner Erfahrung dem Verein zu neuen Erfolgen verhelfen.
Harziger Saisonstart
Als Kölliker den Posten des Sportchefs übernahm, war die Mannschaft für die laufende Saison bereits fertig zusammengestellt, eine zentrale Aufgabe des Sportchefs war also schon erledigt. Kölliker meinte damals, das sei kein Problem. Allerdings schien es zum Auftakt der Saison doch nicht ganz so reibungslos zu laufen. Die Oltner verloren viele Spiele und kassierten vor allem zu viele Gegentore.
Doch auch nach mittlerweile 33 absolvierten Spielen ist für Kölliker klar: «Wir hatten schon zu Beginn der Saison eine gute Mannschaft, es gab zwar einige kleine Korrekturen und Neuzugänge, aber dass ich die Mannschaft nicht selber zusammengestellt habe, das war nie ein Problem.» Die angesprochenen Korrekturen waren aber offenbar die richtigen, der EHCO befindet sich in der Tabelle nun auf Rang 3.
Legende auf NLB-Niveau
Auf die Frage, wie es eine Schweizer Eishockey-Grösse wie ihn in die Nationalliga B zum EHC Olten verschlägt sagt Kölliker gegenüber dem Regionaljournal deutlich: «Was zählt ist heute. Der Rest sind schöne Erinnerungen. Hier in Olten habe ich eine neue Herausforderung gefunden, die mich sehr reizt.»
Hier könne er etwas bewegen. Zusammen mit Spielern und dem Verein am Erfolg arbeiten. «Hier lebt Eishockey», sagt Kölliker zufrieden. Hockey sei Hockey, egal auf welcher Stufe. In der NLB seien vielleicht die Budgets etwas kleiner und das Medieninteresse etwas geringer, «aber das stört mich gar nicht.»
Gute Zusammenarbeit im Verein
Aber droht bei einem eher kleinen NLB-Club nicht die Gefahr, dass ein grosser Name wie Kölliker plötzlich alles dominiert und als Sportchef zum Beispiel auch mit dem Trainer in Konflikt gerät? Köbi Kölliker verneint: «Ich tausche mich regelmässig kritisch mit dem Trainer aus und versuche Anregungen zu geben, aber das ist eine konstruktive Zusammenarbeit auf beiden Seiten.»
Auch im Rest des Vereins wolle man zwar sicher von seiner grossen Erfahrung profitieren, gibt Kölliker zu. Aber deswegen heisse das noch lange nicht, dass niemand ihm widersprechen würde. Die Zusammenarbeit beim EHCO sei sehr gut, so wie sich das für einen Teamsport auch gehöre.
Wir haben alle Respekt voreinander, können uns in die Augen schauen und sagen, was wir denken.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)