Elektrizitätswerke sind ein heisses Eisen. In Strengelbach ein brandheisses Eisen. Bei den Wahlen vor einem Jahr mussten sämtliche Gemeinderäte gehen. Sie wurden abgestraft unter anderem wegen dem Elektrizitätswerk.
Der Gemeinderat wollte dieses Gemeindewerk nämlich von einem Eigenwirtschaftsbetrieb in eine Aktiengesellschaft umwandeln, die Stimmbürger aber nicht.
Gemeinderat verfolgt eigenen Plan
Nun ist ein neuer Gemeinderat am Werk, und dieser will nichts mehr wissen von einer Aktiengesellschaft. Wie er heute mitteilt, lehnt er die Initiative für eine Umwandlung in eine AG ab. Er begründet dies damit, dass eine Änderung der Rechtsform zum jetzigen Zeitpunkt ungünstig sei.
Die Ausgangslage habe sich geändert. Inwiefern sie sich geändert hat, dazu möchte Vizeammann Marco Hauri auf Anfrage von Radio SRF noch keine Stellung nehmen. Er verweist auf eine Informationsveranstaltung am 15. Oktober für die Strengelbacher Bevölkerung. Dann werde der Gemeinderat detailliert seine Pläne für die Zukunft des Elektrizitätswerks vorstellen.
In Zukunft auch Verkauf oder Zusammenschluss denkbar
«Wir haben eine Lösung gefunden, wie unser Elektrizitätswerk weiter als Eigenwirtschaftsbetrieb existieren kann, trotz des zweiten Schrittes der Strommarktliberalisierung». Ein Eigentwirtschaftsbetrieb ist im Unterschied zu einer AG nicht gewinnorientiert.
Die neue Strategie hat laut Hauri nichts mit dem Schicksal des alten Gemeinderates zu tun. «Wir haben keine Angst, dieses heisse Eisen anzufassen». Hauri stellt auch klar, dass für die Zukunft alle Optionen offen seien.
Die Optionen, das seien ein Verkauf des Elektrizitätswerks, eine Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, oder auch eine Zusammenlegung mit einem anderen Werk.
In vielen Gemeinden wurde oder wird über die Zukunft der Elektrizitätswerke diskutiert. Einige Gemeinden haben ihre Werke bereits in Aktiengesellschaften umgewandelt oder mit anderen Gemeinden zusammen geschlossen. Zum Teil gingen den Beschlüssen lange und heftige Debatten voraus.