«Ich finde es absolut unmöglich», sagt Elisabeth Pfluger und tönt verzweifelt. Die Solothurner Volkskundlerin ist national bekannt, tritt mit Sagen und Geschichten im Radio und Fernsehen auf, und bewahrt einmaliges Kulturgut. Trotzdem findet sie jetzt keinen Verlag mehr, der ihre Bücher herausgeben will.
Für ihr neues Buch «Lache steckt aa» mit 199 neuen Schmunzelgeschichten habe sie sehr viele Verlage angefragt, sagt Elisabeth Pfluger im Regionaljournal Aargau Solothurn. Aber alle hätten abgewunken, die Gewinnmarge sei zu klein oder gar null.
Vier Bücher mit Schmunzelgeschichten hat Elisabeth Pfluger bereits veröffentlicht – alle waren ein Erfolg. «Soo si mir!» oder «He nu so de» wurden in einer Auflage von 3000 Stück gedruckt und sind mittlerweile alle vergriffen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Das neue Werk wird nur noch in einer Auflage von 1000 Stück erscheinen.
«Vor allem das Internet ist der Grund», meint Elisabeth Pfluger. Die Jungen würden keine Bücher mehr kaufen. Und die Alten könnten nicht mehr lesen, weil ihnen die Augen überliefen.
Geschichten veröffentlichen, statt ins Grab nehmen
Entmutigen lässt sich Elisabeth Pfluger, die nächste Woche ihren 94. Geburtstag feiert, deswegen nicht. «Lache steckt aa» hat sie nun im Eigenverlag herausgegeben. Das sei zwar ein Verlustgeschäft, sagt die Schriftstellerin. Aber sie wolle halt die Geschichten, die sie gesammelt habe, nicht mit ins Grab nehmen, sondern veröffentlichen.
Ideen für weitere Bücher hat Elisabeth Pfluger noch viele. Das Manuskript für ihr nächstes Buch ist bereits fixfertig. «Schöösele und vertöörle» soll es heissen. Es soll darin um Kinderverse gehen wie beispielsweise «Liebs Büsseli, liebs Büsseli, bösi bösi Chatz».
Nächstes Buch 2014?
«Ich hoffe, dass ich das Buch vielleicht an Ostern nächstes Jahr herausgeben kann», meint die Autorin zum Regionaljournal. «Ich hoffe, dass ich es mir bis dahin wieder leisten kann, soviel Geld rauszuschmeissen, um ein Buch veröffentlichen zu können»
Die Lebensfreude hat die bald 94-Jährige trotz der Schwierigkeiten nicht verloren. Sie freut sich auf eine Ferienwoche am Bodensee. Diese hatte sie letztes Jahr als prominente Jasserin im «Samschtig Jass» gewonnen. «Obwohl ich doch überhaupt nicht jassen kann», fügt Pfluger lachend hinzu.