Der Schrecken dürfte sich in Grenzen gehalten haben: Die Bevölkerung in der Schweiz ist regelmässige Sirenentests gewohnt. Allerdings: Das Geheule kann ganz schön nerven. Und im Aargau wurden die Nerven von hörempfindlichen Menschen ganz besonders strapaziert. Neben dem allgemeinen Alarm wurde hier nämlich auch der Wasseralarm getestet.
Dammbrüche lösen Wasseralarm aus
Die Tests des allgemeinen Alarms starteten um 13.30 Uhr, in der ganzen Schweiz. Im Aargau wurde um 14.15 Uhr noch Wasseralarm ausgelöst. Entsprechende Sirenen befinden sich unterhalb von Staumauern, konkret in Wettingen und Bremgarten. Elf Sirenen gibt es im Raum Wettingen bis nach Windisch an der Limmat, sechs Sirenen sind es im Raum Bremgarten an der Reuss.
Dieser Wasseralarm wird bei einem Dammbruch ausgelöst. Im Kanton Solothurn gibt es zwar auch Flüsse, der Wasseralarm wird aber nicht getestet. Denn: Wasseralarm werde nur ausgelöst, wenn ein Gebiet innerhalb von weniger als zwei Stunden überflutet werden könnte, wenn das Wasser also sehr schnell kommt. Das sei im Kanton Solothurn nicht möglich, heisst es auf Anfrage von Radio SRF.
Die Stadt Solothurn zum Beispiel würde bei einem Dammbruch an der Aare nur langsam überflutet. Bis zu acht Stunden würde es dauern, bis die Stadt unter Wasser steht. Wasseralarm auszulösen wäre deshalb unnötig.
Sirenen neu über Funk angesteuert
Der Sirenentest 2013 war im Aargau aus einem weiteren Grund speziell: Er wurde zum letzten Mal über das Kabelnetz der Swisscom ausgelöst. Ab 2014 setzen die Behörden das neue Funknetz «Polycom» dafür ein, welches seit einigen Jahren mehr oder weniger flächendeckend im Einsatz ist. Im Kanton Solothurn wird diese funkgesteuerte Alarmierung erstmals 2015 getestet.
Aargau und Solothurn ziehen positive Test-Bilanz
Laut einer Mitteilung ist der Kanton Aargau zufrieden mit den Sirenen-Tests vom Mittwoch Mittag. Von den 359 stationären und den 250 mobilen Alarmsirenen sowie 17 Wasseralarmsirenen gingen nur fünf Fehlermeldungen ein.
Auch der Kanton Solothurn ist zufrieden mit dem Test. 98 Prozent der Sirenen hätten tadellos funktioniert, heisst es in einer Mitteilung. Die vier mangelhaften Sirenen würden nun rasch repariert.