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Bild 1 von 5. Auf Schloss Wildegg lässt Steiner, Sarnen, die Mitglieder der Familie Effinger zu den Besuchern sprechen. Bildquelle: steinersarnen.ch.
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Bild 2 von 5. Auf Schloss Hallwyl haben die Innerschweizer den Empfangsbereich und den Shop gestaltet. Bildquelle: steinersarnen.ch.
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Bild 3 von 5. 2010 machte das Büro Steiner mit einem Leuchtturm auf dem Oberalppass Schlagzeilen. Die Gemeinde Sedrun wollte damit bekannter werden. Und weil hier der Rhein entspringt, kam die Firma auf die Idee mit dem Leuchtturm. Bildquelle: steinersarnen.ch.
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Bild 4 von 5. Auch die Brauerei Feldschlösschen gehört zu den Kunden von Steiner. Hier der Besucherrundgang. Bildquelle: steinersarnen.ch.
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Bild 5 von 5. Kloster Muri: Szenen aus der Geschichte steigen aus einem Bilderbuch auf. Bildquelle: steinersarnen.ch.
«Wenn das kommt, hat Baden wirklich etwas Spezielles.» Das ist die Aussage eines Badeners, der letztes Jahr in der sogenannten «Echo-Gruppe» zur Aufwertung des Bäderquartiers mitwirken konnte.
Die Gruppe hatte den Auftrag, Feedback zu geben zu Ideen der Firma Steiner aus Sarnen. Diese Firma ist spezialisiert auf die Gestaltung von Ausstellungen. Im Team arbeiten Szenografen, Designer, Architektinnen, Regisseure und viele weitere Spezialisten.
Das Büro Steiner unter der Leitung von Otto Steiner ist inzwischen weltbekannt für seine kreativen Ansätze. Auf dem Jungfraujoch realisierte das Büro zum Beispiel den Besucherrundgang «Alpine Sensation». Und es war auch verantwortlich für den Auftritt der Schweiz an der Expo 2012 in Südkorea.
Erlebniswelt Bäderquartier
Die Firma Steiner hat Ideen entwickelt, wie das Bäderquartier in Baden besser erlebbar gemacht werden kann. Das Ziel: Die Besucher der Bäder, vor allem des Botta-Bades, sollen nicht einfach mit dem Auto anreisen, in der Tiefgarage parkieren, baden und wieder heimfahren.
Sie sollen sich länger im Bäderquartier aufhalten. Und vor allem sollen auch die Badener selber dazu gebracht werden, den Ursprungsort ihrer Stadt neu kennen zu lernen.
Doch dazu braucht es spezielle Anreize. Das Büro Steiner spricht von szenischen Raumerlebnissen, von einem Erlebnisweg und auch davon, dass die Besucher sogar von Gegenständen begleitet werden auf ihren Rundgängen.
Den Anstoss zum Projekt gab Patrick Nöthiger, Leiter Abteilung Kultur der Stadt Baden. «Viele Ideen liegen jetzt auf dem Tisch, es ist eine Vision, allerdings eine konkrete. Wir wollen diese Ideen an den Dingen festmachen, die schon bestehen.»
Anschauungsunterricht für die 2000-jährige Badetradition bietet das Bäderquartier zur Genüge. Da sind die warmen Quellen, die im Untergrund der Hotels vor sich hin blubbern. Es gibt den «heissen Stein» auf dem Kulturplatz. Und die alten Hotels bieten jede Menge pittoresker und verwunschener Ecken, die sich für Inszenierungen geradezu anbieten.
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Bild 1 von 8. Das öffentliche Thermalbad in Baden kurz vor der Schliessung. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 8. Die Quelle des «Verenahofs», im Untergeschoss des uralten Gebäudes. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 8. Der Untergrund im Badener Bäderquartier gibt Geheimnisse aus 2000 Jahren ununterbrochener Bäder-Tradition preis. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 8. Das ehemalige Badehotel Verenahof soll als Rehabilitations-Klinik auferstehen. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 8. Eine Einzelbadekabine für Kuren im ehemaligen Badehotel Verenahof. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 8. Dem Untergang geweiht, das Römerbad. Es ist eine Hommage an die Römer, die vor 2000 Jahren die Badekultur nach Baden brachten. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 8. Es braucht Mut, das stark nach Schwefel riechende Thermalwasser direkt ab Quelle zu trinken. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 8. Das von Mario Botta entworfene Thermalbad soll dem Bäderquartier zu einem neuen Aufschwung verhelfen. Doch wann es eröffnet wird, steht noch in den Sternen. Bildquelle: zvg.
So könnte es durchaus sein, dass in naher Zukunft die Besucher des Bäderquartiers in einem Raum von ehemaligen Benutzern des Bäderquartiers begrüsst werden. Und sicher wird auch der regelmässige Kurgast Hermann Hesse in irgendeiner Form wieder aufleben.
Auf Schloss Wildegg zum Beispiel, lässt das Büro Steiner die Adligen der Familie Effinger aus Bildern zu den Besuchern sprechen. Dabei geht es manchmal sehr deftig zu und her. Aber das Publikum erfährt viel über die Familiengeschichte.
Die Zeit drängt
Aber bis es so weit ist, muss das Projekt noch viele Hürden nehmen. Dem Stadtrat von Baden wird es erst im März 2015 vorliegen. Er muss dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Es wird Geld nötig sein, um die Ideen zu konkretisieren.
Die Entscheidfindung und die weitere Entwicklung des Konzepts sind ein Rennen gegen die Zeit. Sollte der Erlebnisweg im Bäderquartier tatsächlich realisiert werden, müssen die einzelnen Objekte schon jetzt in die Planung der neuen Bauten miteinbezogen werden.
Die Zeit drängt auch deshalb, weil die Nachbargemeinde Ennetbaden bei der Umgestaltung ihres Zentrums nicht auf Baden warten will. Im Zentrum haben die Bauarbeiten schon begonnen. Auch dort gibt es Quellen. Und ohne diese wäre die 2000-jährige Bädertradition Badens gar nicht denkbar.