Seit dem Hitzesommer 2003 gab es im Aargau nie mehr eine so schlechte Ernte. Grund dafür ist der kalte und nasse Frühling. Im Sommer war es dann zu heiss und es regnete zu wenig. Einzelne Bauern haben deshalb nur etwa halb so viele Kartoffeln geerntet wie im vergangenen Jahr.
Im Durchschnitt dürfte das Minus etwa 40 Prozent betragen, sagte der Präsident des Bauernverbandes Aargau, Alois Huber, gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Auch der Konsument spürt die schlechte Kartoffelernte. Die Lebensmittelhändler wie Migros und Coop müssen toleranter sein. Das heisst, sie akzeptieren auch Kartoffeln, die nicht die optimale Form und Grösse haben.
Es droht ein Zucker-Mangel
Neben den Kartoffeln sind auch der Mais und die Zuckerrüben weniger gut gewachsen, hiess es beim landwirtschaftlichen Bildungszentrum Wallierhof in Riedholz. Bei den Zuckerrüben dürfte es sogar einen Engpass geben.
Mit der gesamten Schweizer Ernte in diesem Jahr könnte man etwa nur gerade den Bedarf des Energy-Drink-Herstellers Red Bull decken. Damit ist klar, dass es für die Schokoladenproduzenten und andere Süssigkeiten-Produzenten knapp wird. Importieren können sie den Zucker auch nicht, denn auch im restlichen Europa herrscht ein Mangel.
Bauern müssen Rotstift ansetzten
Auch die Bauern selbst spüren die schlechte Ernte. Weil es zu wenige Kartoffeln und Zuckerrüben hat, erhalten sie pro Kilo mehr Geld. Dies reicht jedoch nicht, um die kleinere Menge wett zu machen. Der Bauernverband Aargau erwartet deshalb, dass die Bauern sparen müssen. So können sie etwa weniger neue Maschinen kaufen oder in den Unterhalt des Bauernhofes investieren.