Das Schloss thront majestätisch auf einem kleinen Hügel. Es ist das Pendant zum nahen Schloss Wildegg. Wie dieses strahlt es frisch renoviert. Der Unternehmer Samuel Wehrli kaufte es 2010 und weckte es aus dem Dornröschenschlaf. Seither hat er sehr viel Geld in die Renovation gesteckt.
Aus seiner Sicht laufen alle Arbeiten nach Plan. Spätestens im Herbst 2015 will Samuel Wehrli das Schloss der Öffentlichkeit zugänglich machen. Allerdings sind noch etliche Hürden zu nehmen bis zur Eröffnung.
Bauen im Schloss ist knifflig
Immer wieder gibt es Verzögerungen beim Bau. Kein Wunder: Das Schloss ist viele hundert Jahre alt. Bei früheren Renovationen gab es problematische Eingriffe in die Bausubstanz. Deshalb überwacht die Kantonsarchäologie Aargau nun jeden Schritt ganz genau.
Neben den baulichen gibt es aber auch noch planerische Probleme. Schloss Wildenstein liegt jetzt noch in der Landwirtschaftszone. In dieser Zone ist eine Nutzung als Wohn-/Museums-Gebäude und als Restaurant nicht zulässig.
Deshalb soll eine spezielle Schlosszone geschaffen werden. Diese hat in erster Linie zu regeln, wie das Schloss erreichbar ist. Knackpunkt ist hier der Autoverkehr. Museen und Restaurant erzeugen viel Verkehr, vor allem, wenn grössere Anlässe neben dem regulären Betrieb stattfinden.
Anwohner reden mit
Das Schloss hat aber keine Parkplätze. Und eine der Zufahrtsstrassen führt durch ein Wohnquartier. Erschwerend kommt hinzu, dass praktisch vor dem Eingang des Schlosses ein Bauernhof liegt.
Die Interessen von Schlossbesitzer, Bauernhof, Anwohnern und Gemeinde unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach. Gemeindeammann Ueli Salm: «Wir sind stolz auf das Schloss. Wir wollen das fördern. Aber wenn wir in den Gesprächen mit den Interessengruppen keine Einigung finden, werden wir es später büssen mit Einsprachen gegen die neue Zone.»
Nach dem Fahrplan des Gemeinderats soll die Schlosszone im Juni 2015 an der Sommer-Gemeindeversammlung beschlossen werden. Danach muss die Referendumsfrist abgewartet werden. Erst dann kann die Schlosszone öffentlich aufgelegt werden. Allfällige Einsprachen könnten die Eröffnung des Schlosses dann auf unbestimmte Zeit verzögern. Siehe Stadion in Aarau, siehe Kurtheater in Baden.