Im Frühjahr 2012 legte sich eine Gruppe von Experten am linken Reussufer zwischen Rottenschwil und Mühlau auf die Lauer. Ziel war es, die Laubfrösche zu fangen und herauszufinden woher diese stammten. Deshalb hat man die DNA der Frösche analysiert. Die DNA-Proben wurden dann mit denjenigen von anderen Laubfrosch-Populationen aus der Region verglichen.
Trockenheit ermöglichte Reussüberquerung
Die Analyse führte Erstaunliches zu Tage: Die Laubfrösche stammen nicht wie erwartet aus der Region Bremgarten, sondern vom gegenüberliegenden Reussufer. Das sei ziemlich erstaunlich, erklärt Rolf Holderegger von der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft: «Die Reuss ist ein Fluss mit viel Strömung, normalerweise würden Laubfrösche ein solches Fliessgewässer nicht überqueren.»
Die Erklärung ist aber einfach. Im Jahr 2011 habe die Reuss auf Grund der grossen Trockenheit nur wenig Wasser geführt. Dadurch seien kleine Kiesinseln entstanden und der Flusslauf schmaler geworden. Deshalb sei es möglich geworden, dass die Laubfrösche die Reuss überqueren konnten.
Keine Weibchen gefunden
32 Männchen aus 5 Biotopen haben die Experten analysiert. Weibchen hingegen habe man keine fangen können, so Holderegger. Der Grund sei nicht etwa, dass es in der Population keine Weibchen gäbe, sondern dass man sie nicht finde. Denn nur die männlichen Laubfrösche quaken und ziehen so die Aufmerksamkeit auf sich.
Die Balzrufchöre der Laubfrosch-Männchen kann man vor allem im Frühling kurz vor und nach dem Sonnenuntergang hören.