Seit 20 Jahren wird in Baden der Animationsfilm gefeiert: Die 13. Ausgabe des Trickfilm-Festivals Fantoche war ein grosser Erfolg. Laut den Veranstaltern haben etwa 25'000 Menschen die Filmvorführungen besucht. Das sind rund 2500 Eintritte mehr als im Vorjahr.
Die Mischung macht's
Eine Erklärung dafür seien die vielen Premièren, erklärt Mediensprecher Adrian Erni gegenüber Radio SRF. «Wir hatten Premièren ohne Ende, die sehr gut besucht waren. Vor allem bei den Langfilmen.»
Unter anderem feierte die aktuelle Pixar-Produktion «Inside Out» in Baden Erstaufführung. Ein Film, der in den Kinos für volle Kassen sorgen dürfte und als «Kommerz-Film» unter den Animationsfilmen gilt.
«Wir haben beim Fantoche immer schon solche Filme gezeigt, unter anderem hatten wir auch den ersten Pixar-Film überhaupt als Première im Programm», erklärt Erni. Die Mischung zwischen Experimentellem und Kommerz, zwischen Kurzfilmen und Langfilmen mache den Reiz des Festivals aus. Im Fokus stünden aber immer noch die Wettbewerbsfilme. 1300 wurden eingereicht, etwa 85 schafften es ins Programm. Insgesamt zeigte das Festival rund 260 Filme.
Das Fantoche gilt schon länger als grösstes Animationsfilmfestival der Schweiz. Dass zum 20. Geburtstag nun auch Bundesrat Alain Berset dem Festival seine Ehre erwiesen hatte, sei für die Veranstalter «ein Ritterschlag» gewesen, zeigt sich Adrian Erni erfreut.
Experiment Velo-Kino: Gelungen
Die Veranstalter versuchten sich aber auch mit Innovationen. Zum ersten Mal veranstalte man in Baden ein sogenanntes «Velo-Kino» unter freiem Himmel auf dem Bahnhofplatz. Der Eintritt zum Film war gratis, die Besucherinnen und Besucher mussten aber den Strom für die Projektion selber herstellen, in dem sie auf Fahrrädern radelten. «Dieses Velo-Kino war ein grosser Erfolg, auch weil das Wetter mitspielte», bilanziert Adrian Erni.
Das Genre des Animationsfilms habe sich in den letzten 20 Jahren durch die Digitalisierung zwar verändert, meint Erni im Hinblick auf das Jubiläumsjahr. «Es ist einfacher geworden, einen Kurzfilm aus Peru bei uns in Baden einzureichen, weil man ihn einfach auf einen Server hochladen kann und nicht mehr Filmrollen verschicken muss.»
Allerdings habe sich das Handwerk kaum verändert: «Auch die aktuellen Produktionen entstehen meistens zuerst mit Stift und Papier», so Erni. Und: Am wichtigsten sei auch heute noch eine gute Idee für einen guten Film.