Lüscher, der in der Winterpause von Winterthur zu Aarau gewechselt hatte, hätte gemäss Vertragsmodalitäten eigentlich nicht spielen dürfen. Da sich die Aarauer der Klausel aber widersetzten, droht ihnen nun ein juristisches Nachspiel. Aaraus Vize-Präsident Roger Geissberger sagte vielsagend: «Wir erwarten die Rechnung von Winterthur.» Die Höhe der Busse wurde zwar nicht offenkundig, doch dürfte sie im höheren vierstelligen Bereich liegen.
Nebst dem Aufreger um die Personalie Lüscher wurde auch Fussball gespielt. Dabei kippte die Partie innerhalb kurzer Zeit zugunsten des Heimteams. Nachdem der Kameruner Patrick Bengondo die zu Beginn stark aufspielenden Gäste bereits in der 8. Minute in Führung geschossen hatte, kehrte der Ausgleich durch Ionita (41.) und die Gelb-Rote Karte gegen den Winterthurer Denis Simijonovic (43.) die Partie.
Dem Aarauer Führungstreffer in der 60. Minute durch ein Eigentor Itens, der einen Abschlussversuch Callàs unhaltbar an Goalie Leite vorbeilenkte, hatten die Gäste nichts mehr entgegenzusetzen. Nach dem 3:1 durch Remo Staubli (82.) war das Spiel entschieden.
Vorsprung ausgebaut
Aarau baute somit seinen Vorsprung auf Bellinzona auf drei Punkte aus. Die Mannschaft von Trainer René Weiler empfängt die «Granata» am nächsten Montag zum Spitzenkampf, an dem eine Art Vorentscheidung um den Aufstieg in die Super League fallen könnte. Winterthur indes verabschiedete sich definitiv vom Aufstiegsrennen. Seit 1967 - vor mehr als 45 Jahren - konnten die Zürcher nicht mehr in Aarau gewinnen. Der letzte Sieg gegen Aarau überhaupt war Winterthur zuhause vor 21 Jahren gelungen.