Am 5. Oktober 2014 hat der FC Aarau zum letzten Mal gewonnen. Seither blieb der Verein in 14 Spielen ohne Sieg. Die Bilanz für und von Trainer Sven Christ ist erschütternd. Die Ratlosigkeit steht dem Trainer nach dem 1:3 bei den Grasshoppers am Samstagabend ins Gesicht geschrieben.
Bisher reagierte auch der Verein eher ratlos. Man stellte sich offiziell stets hinter den Trainer, gab ihm noch eine Chance. Doch dieser Support scheint inzwischen zu schwinden, auch wenn der Verein offiziell nichts kommuniziert. Nur so viel: Die Vereinsspitze sitze zusammen. Von Krisensitzung will man aber nicht sprechen, solche Sitzungen habe es in letzter Zeit nach jedem Spiel gegeben.
Die Hinweise verdichten sich
Trotzdem: Hinter vorgehaltener Hand erhält man Informationen, die auf einen Trainerwechsel hindeuten. Man werde vielleicht nicht mehr am Sonntag, aber wohl nächste Woche kommunizieren, heisst es zum Beispiel. Kommunikation braucht es aber nur bei einer Veränderung. Hinweis Nummer eins also.
Hinweis Nummer zwei: Die Sitzung am Sonntag scheint doch eine Krisensitzung zu sein. Immerhin holt man dafür offenbar ein Verwaltungsratsmitglied aus der Ferne nach Aarau zurück. Auch so etwas ist wohl nur bei Entscheidungen mit einer gewissen Tragweite notwendig.
Nachfolge von Christ noch offen
Die Frage ist: Wer könnte neuer Trainer beim FC Aarau werden? Die Suche sei nicht einfach, hiess es aus Vereinskreisen schon vor Tagen und Wochen. Immerhin braucht man einen fähigen Trainer, der willens ist, eine Mannschaft in ziemlich schlechtem Zustand und abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz zu übernehmen. Dazu sollte dieser Mann auch noch bezahlbar sein.
Die «Aargauer Zeitung» bringt am Sonntag erneut den Namen von Raimondo Ponte ins Spiel. Auch Wohlen-Coach Ciriaco Sforza wäre ein möglicher Name. Immerhin hat er vor einem Jahr den FC Wohlen in einer ganz ähnlichen Situation übernommen und aus der Krise geführt. Zudem besitzt er Erfahrung als Trainer in der obersten Liga durch seine Zeit in Luzern, er stammt aus der Region und dürfte auch bezahlbar sein. Schliesslich meldet sich Sforza gegenüber SRF bis Dienstag von jeglichen Medienterminen ab. Ein mögliches Indiz?
Mehr zum Spiel vom Samstag
Am Sonntag ist den Verantwortlichen beim FC Aarau kein Name zu entlocken. Offiziell hat der Verein ja auch die Entlassung von Sven Christ noch gar nicht beschlossen. Trotzdem verdichten sich die Zeichen, dass die Zeit des Mannes am Spielfeldrand abgelaufen ist. Die Nervosität beim FC Aarau ist so gross wie seit langem nicht mehr. Auch wenn sie vielleicht schon früher so gross hätte sein müssen.
Noch bleiben elf Spiele bis zum Saisonende. Und offiziell hält der FC Aarau an seinem Saisonziel fest: Ligaerhalt.