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Urs Bachmann am Telefon
Legende: Urs Bachmann, Sportchef des FC Aarau, muss bis zum 15. Juni eine Mannschaft inkl. Trainer auf die Beine stellen. Keystone

Aargau Solothurn FC Aarau: Sportchef will neue Mannschaft aus dem Boden stampfen

Der Aarauer Sportchef ist momentan nicht zu beneiden: Nach dem Abstieg muss er viel mediale Schelte wegstecken. Und gleichzeitig muss – und will – er innerhalb von zwei Wochen ein neues Team verpflichten. Sein Ziel: Der Wiederaufstieg in die Super League, und zwar sofort.

Für Urs Bachmann ist klar: Er will mit einer jungen Mannschaft in der Challenge League spielen. «Es gibt einen Schnitt in der Mannschaft. Viele Spieler, die bis jetzt dabei waren, sind nicht mehr im Team. Und wir werden neue und junge Spieler einbauen.»

Raimondo Ponte nimmt Abschied vom Brügglifeld.
Legende: Adiö Brügglifeld! Raimondo Ponte verlässt das Stadion nach dem Sieg über Thun. Ganz rechts Aarau-Präsident A. Schmid. Keystone

Das Training mit der neuen Mannschaft beginnt schon am 15. Juni. Die Zeit drängt also. Vor allem auch bei der Trainerfrage. Zuerst die Mannschaft zusammenstellen und dann den Trainer suchen, ist nicht ideal.

Besser wäre es, Bachmann hätte schon bald einen neuen Trainer, damit dieser bei den Transfers ein Wort mitreden könnte. Aber wer der neue Trainer sein wird, ist noch völlig unklar. Nicht einmal über Namen mag Bachmann spekulieren.

Könnte Ciriaco Sforza so ein Name sein – der Erfolgstrainer des FC Wohlen, der den Verein aber verlässt, weil mit Wohlen ein Aufstieg in die Super League unmöglich ist? Kommentar von Urs Bachmann: «Auf meiner Liste stehen viele Namen. Und es geistern Namen herum, die ich noch nie gehört habe. Momentan sage ich nichts zur Trainersuche.»

Dank an Ponte, aber kein Vertrag

Abschied mit Sieg

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Der FC Aarau verabschiedete sich ehrenvoll aus der Super League. Er gewann das letzte Spiel der Saison (29.5.) gegen Thun mit 3:2. Thun ist in der Tabelle auf dem 4. Platz und für die Europaliga qualifiziert. Zu Hause im Brügglifeld schoss Dante Senger die ersten zwei Tore für Aarau. Das 3:1 erzielte Luca Radice.

Eigentlich würde ein Trainer in den Startlöchern stehen: Raimondo Ponte, den Trainer, den Aarau im März nach einer langen Serie von Niederlagen als Retter in der Not verpflichtet hatte. Ponte hätte auch in der Challenge League weitergearbeitet. Doch die Vereinsleitung hat ihn entlassen. Sie verdankt aber ausdrücklich seinen grossen Einsatz.

Man habe lange diskutiert, bis man zu diesem Entscheid gekommen sei, sagt Urs Bachmann, Sportchef des FC Aarau gegenüber Radio SRF. «Wir wollen mit einem Schnitt in der Mannschaft und auch mit einem Schnitt im Staff unbelastet mit einem neuen Trainer den Wiederaufstieg anpacken.»

Wenig Geld, schlechte Infrastruktur

Bachmann muss unter Zeitdruck eine neue Mannschaft verpflichten. Er steht aber nicht nur zeitlich unter Druck, sondern auch finanziell. Seine Mittel sind sehr beschränkt. «Im Vergleich zur Super League müssen wir das Budget sicher um gegen zwei Millionen Franken kürzen.»

Und noch ein Handicap hat Bachmann. Will er Spieler verpflichten, ist der Lohn ein wichtiges Thema, aber nicht in jedem Fall das entscheidende. Bachmann erzählt, wie er einmal mit einem Spieler verhandelte, der auch von anderen Vereinen umworben wurde. Der Spieler entschied sich gegen Aarau. Seine Begründung: In Aarau habe er ja keine Infrastruktur.

Mit dieser Episode bringt Bachmann das Dilemma des FC Aarau mit dem neuen Stadion auf den Punkt. Das Bauprojekt ist seit langem durch einen Einsprecher blockiert. Investitionen ins alte Stadion Brügglifeld lohnen sich nicht. Das Brügglifeld ist nicht mehr zeitgemäss und schreckt offenbar hoffnungsvolle Spieler ab.

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