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Aargau Solothurn FC Obersiggenthal: Der Fussball-Rasen ist zu klein

Das Fussballfeld des FC Obersiggenthal genügt den Standards des Schweizerischen Fussballverbandes nicht mehr. Der Verein hoffte auf die Politik und auf ein grösseres Feld. Daraus wird nun nichts. Damit sind Ligaspiele in Obersiggenthal künftig nicht mehr möglich. Ein Einzelfall?

Fussballplatz, Nah-Aufnahme des Corners
Legende: Nicht nur die Rasenqualität, auch die Grösse spielt eine Rolle: Obersiggenthal hat einen zu kleinen FC-Rasen. Keystone (Symbolbild)

Der Fussballplatz des FC Obersiggenthal ist 88,2 Meter lang und 47,7 Meter breit. Diese Grösse genügt ab der Saison 2018/2019 nicht einmal mehr für die 5. Liga; lediglich Kinderfussball ist dann noch offiziell erlaubt.

Der Aargauische Fussballverband setzt dann nämlich die neuen Vorschriften des Schweizerischen Fussballverbandes bezüglich Mindestgrössen um: 100 Meter Länge und 64 Meter Breite sind nötig gemäss aktueller Weisung der Sportplatzkommission. Mit Ausnahmebewilligung reichen auch 90 Meter Länge und 57,6 Meter Breite.

«Wir wissen schon sehr lange, dass diese Mindesgrössen eingeführt werden. Bereits im Jahr 2010 haben wir deshalb die Aargauer Fussballvereine informiert», sagt Hannes Hurter, Geschäftsführer des Aargauischen Fussballverbandes auf Anfrage von Radio SRF.

Galgenfrist für Umsetzung vorbei

Und weiter: «Wir wollten den Vereinen bewusst viel Zeit geben, um die neuen Vorschriften umzusetzen. Schliesslich sind sie hierfür auf die Politik angewiesen und in der Schweiz dauern die politischen Prozesse bekanntlich manchmal länger.» In der Zwischenzeit hätten – ausser dem FC Obersiggenthal – sämtliche Fussballvereine eine Lösung gefunden.

Auch in Obersiggenthal sah es eigentlich danach aus, als würde die Gemeinde einen grösseren Fussballplatz ermöglichen. Das Geld dafür war in den Finanzplänen vermerkt. Nun aber hat der Gemeinderat die Investition ersatzlos gestrichen, wie die «Aargauer Zeitung» am Montag berichtete. Die Gemeinde könne es sich nicht mehr leisten.

Nicht weiter ein Auge zudrücken

Eine Ausnahme machen möchte der Aargauische Fussballverband deswegen nicht. «Wir können nicht länger ein Auge zudrücken. Das wäre auch nicht fair den anderen Vereinen gegenüber, die ihre Rasen vergrössert haben», sagt Geschäftsführer Hannes Hurter.

Damit ist die Zukunft des FC Obersiggenthal unklar. Laut «Aargauer Zeitung» wäre eine Möglichkeit, dass sich der Verein bei anderen Fussballplätzen in Nachbargemeinden einmietet für seine offiziellen Meisterschaftsspiele. Allerdings befürchten einige im Dorf offenbar auch ein definitives Aus für den FC.

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