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Aargau Solothurn FC Rohr will seinen Fussballplatz nicht der Stadt Aarau abgeben

Der FC Rohr fühlt sich von der Stadt Aarau getäuscht: Diese ist nach der Fusion mit Rohr neu Eigentümerin des Landes, auf dem der Fussballplatz des FC Rohr steht. Sie hat dem FC den Benützungsvertrag gekündigt und will den Platz nun selber verwalten. Das sorgt für einen Streit zwischen Stadt und FC.

«Stadtrat beschliesst Enteignung des FC Rohr.» Das schreibt der FC in den Rohrer Gemeindenachrichten, dem «Sprachrohr». Grund des Ärgers ist eine Folge der Fusion zwischen Aarau und Rohr im Jahre 2010. Weil die Stadt Aarau ihre Sportplätze selber bewirtschaftet, möchte sie das nun auch für den Fussballplatz des FC Rohr tun.

Fussballplatz
Legende: Der Rohrer Fussballplatz gehört bald der Stadt. Der FC Rohr wehrt sich gegen die «Enteignung». zvg

Dieser Platz wurde vor rund 40 Jahren von den Rohrern selber gebaut, mit viel Schweiss und Herzblut. Danach entstand ein Benützungsvertrag zwischen der Gemeinde Rohr und dem Fussballclub. Dieser hält auch fest, dass bei einer Kündigung der FC sämtliche Installationen wieder abbauen muss.

«Das ist verrückt»

Die Stadt Aarau hat den Vertrag nun gekündigt und möchte die Anlagen übernehmen, später gar ausbauen. Für Benjamin Löffel, den Präsidenten des FC Rohr, grenzt das an eine Enteignung: «Es ist ja verrückt, wenn man selber was aufgebaut hat für viel Geld, dann wird einem gekündigt und künftig sollen wir auch noch Gebühren für den Platz bezahlen», erklärt er gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.

Die Gebühren beliefen sich zwar laut Reglement nur auf 20 Franken pro Spiel. Dennoch fühlt sich der FC unfair behandelt. Schliesslich setze man sich für den Breitensport ein, so Löffel. Er möchte, dass die Stadt Aarau ihr Vorgehen nochmals überdenkt. Dafür hat der FC der Stadt soeben einen neuen Vorschlag gemacht. Details sind dazu aber keine bekannt.

Stadt Aarau hält an Plänen fest

Fussball
Legende: Nachwehen der Fusion: Der FC Rohr stört sich daran, dass der Fussballplatz an die Hauptstadt Aarau übergeht. colourbox

Der Aarauer Stadtrat Carlo Mettauer, zuständig für Sport und Kultur, findet das Wort «Enteignung» übertrieben. In Aarau sei es nun mal so, dass die Stadt die Anlagen betreibt. Rohr dürfe ja weiterhin dort spielen, sei gar der «Hauptbenützer», so Mettauer. Und: Man habe es auch gut gemeint und den FC Rohr nicht zur kompletten Vertragserfüllung aufgefordert. Denn der Rückbau der Installationen in Rohr sei nicht nötig. «Später möchten wir den Platz gar ausbauen, auch ein Kunstrasen ist geplant», fügt Mettauer an.

Während der FC Rohr noch auf ein Umschwenken der Stadt hofft, macht Mettauer klar: «Die Kündigung wird nicht zurückgezogen». Die Stadt Aarau hält an ihren Plänen fest, was den Platz des FC Rohr angeht.

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