Sollte Wohlen am Ende der Saison absteigen, werden sich Trainer Ciriaco Sforza und seine Spieler bestimmt an das Heimspiel gegen Chiasso erinnern. Die Aargauer waren hochüberlegen, hätten schon zur Pause klar führen müssen, trafen aber nur Pfosten und Latte und verschossen durch João Paiva zudem einen Penalty.
Wohler Anhänger bejubelten schon den Sieg
Dann führten sie trotz Rückstand nach einem Doppelschlag nach 83 Minuten doch 2:1, kassierten aber in der Nachspielzeit nochmals den Ausgleich - als die Zuschauer auf der Tribüne bereits stehend den Sieg beklatschten.
Mit dem letzten Schuss holte der frühere Schweizer U19-Internationale Mirko Facchinetti den FC Wohlen und seine Anhänger auf den Boden zurück. Die Aargauer wähnten sich in einer falschen Sicherheit: Als ginge sie das alles nichts mehr an, liessen die Wohler den Gegner gewähren, Torhüter Flamur Tahiraj stand zu weit vor dem Tor und wurde vom Weitschuss des Tessiners überrascht.
Danach war auch der FC-Wohlen-Präsident Andreas Wyder sehr enttäuscht. Er gibt auch zu, dass er eine schlaflose Nacht hinter sich hat. Eigentlich habe alles gut angefangen, meint auch Wyder: «Wir haben Chiasso dominiert und ein 0:1 aufgeholt. Das war eine gute Leistung. Wir wurden halt nicht belohnt dafür», sagt Wyder im Gespräch mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
FC Wohlen muss nun auswärts punkten
Damit ist Wohlen im Abstiegskampf der Challenge League der Verlierer der 33. Runde. Der Vorsprung auf Locarno ist im Prinzip weg - bis auf die um acht Einheiten bessere Tordifferenz. Und nun warten auf die Aargauer zwei Auswärtsspiele in Folge. Zunächst am Wochenende in Schaffhausen, dann am kommenden Mittwoch in Winterthur.
Ob der FC Wohlen nun absteigt, das lässt Präsident Andreas Wyder in einer ersten Antwort offen. Er fügt aber gleich an: «Wir haben es in den eigenen Händen, den Ligaerhalt zu schaffen.» Das Team müsse nun ruhig bleiben und einfach «gut arbeiten», so der Präsident.
Der Tabellen-Drittletzte Chiasso dagegen machte mit dem finalen Lucky Punch einen wichtigen Schritt zum Klassenerhalt. Die Tessiner haben gegenüber Wohlen und Locarno eine Reserve von vier Punkten und verfügen zudem über die viel bessere Tordifferenz (-16 gegenüber -27 beziehungsweise -35).