Es geht um einen Brief an die Aktionäre und Sponsoren des FC Wohlen. Der Brief datiert vom 30. September 2012. Der Verwaltungsrat der FC Wohlen AG nimmt darin Stellung zum Fall Wellington.
Diesem brasilianischen Spieler hatte der FC Wohlen zwei Verträge ausgestellt. Einer mit einer tiefen Lohnsumme, der andere mit einer höheren. Letzterer wurde dem kantonalen Migrationsamt geschickt, weil Wellington nur so zu einer Aufenthaltsbewilligung kam. Als der Fall publik wurde, wirbelte er viel Staub auf
Verleumdung und üble Nachrede?
In seiner Stellungnahme schildert der Verwaltungsrat seine Sicht der Dinge. Wellingtons Anwalt hatte den Eindruck, sein Mandant würde in diesem Brief in ein schlechtes Licht gerückt. Deshalb reichte er eine Anzeige ein gegen René Meier, den VR-Präsidenten der FC Wohlen AG. Diese habe Wellington verleumdet. Auch der Vorwurf der üblen Nachrede war in der Anzeige erhalten.
Die Aargauer Staatsanwaltschaft hat die Untersuchung nun aber eingestellt. Sie bestätigt einen entsprechenden Bericht der «Aargauer Zeitung». Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass sich René Meier strafbar gemacht habe.
Affäre schwelt weiter
René Meier wird also gerichtlich nicht weiter belangt. Noch nicht ausgestanden ist die ganze Sache für Andreas Wyder, den Präsidenten des FC Wohlen. Ihm und dem mittlerweile entlassenen Geschäftsführer stellte die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl zu (bedingte Geldstrafe von 90 Tagessätzen und Busse) wegen Urkundenfälschung und Täuschung der Behörden.
Wyder gibt zwar zu, dass er einen Fehler gemacht hat. Dies sei aber nicht bewusst geschehen. Er habe niemanden täuschen wollen und niemand sei geschädigt worden. Deshalb akzeptiert er den Entscheid nicht. Momentan liegt der Ball wieder bei der Staatsanwaltschaft. Ob und wann der Fall vor das Bezirksgericht Bremgarten kommt, ist noch unklar.