Seit fast zehn Jahren waren im Kanton Aargau nicht mehr so viele Pflanzen von Feuerbrand befallen. Ein Gift gegen das Bakterium, das ursprünglich aus Nordamerika kommt, gibt es nicht. Deshalb müssen Kontrolleure die kranken Pflanzen aufspüren, damit man diese roden und verbrennen kann.
Wenn nicht gerodet wird, verbreitet sich der Feuerbrand immer mehr. «Es gibt eine Faustregel, rodet man einen Baum nicht, steckt er im Schnitt rund 10 weitere Bäume pro Jahr an», sagt Rosmarie Reich, Feuerbrand-Kontrolleurin in Unterkulm gegenüber Radio SRF.
Kritik am Kanton Luzern
Verbreitet werden können die Bakterien vom Wind, von Tieren oder Menschen. Dass das Jahr 2015 einen Höchstbestand seit zehn Jahren aufweist, hat vor allem einen Grund: Das feucht-warme Wetter im Frühling. Diese Witterung fördert die Bakterien. Besonders gefährdet sind Birnen-, Äpfel- und Quittenbäume.
20 Gemeinden sind aktuell von Feuerbrandfällen betroffen. Seit Anfang Juli hat sich die Zahl der befallenen Gemeinden bereits verdoppelt. Auffällig: Die Gemeinden liegen alle im Süden des Kantons Aargau. «Grund dafür ist, dass der angrenzende Kanton Luzern die Pflanzenkrankheit nicht gleich stark bekämpft wie wir», sagt Andreas Distel, Leiter des kantonalen Pflanzenschutzdienstes gegenüber SRF.
Im Luzernischen gilt der ganze Kanton als Feuerbrand-Risikogebiet. Deshalb werde dort versucht, das Bakterium allgemein einzudämmen. Radikale Massnahmen wie die flächendeckende Rodung befallener Bäume werden aber kaum angewendet.