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Aargau Solothurn Fleischverarbeiter Bell macht mehr Gewinn

Die Coop-Tochter Bell hat im vergangenen Jahr zwar weniger Fleisch und Wurstwaren verkaufen können. Zudem schlug der starke Franken zu Buche. Trotzdem ist der Gewinn des Fleischverarbeiters um 14,5 Prozent auf 87,7 Millionen Franken gestiegen.

Zum Gewinn trug bei, dass Bell noch stärker auf Produkte mit höherer Wertschöpfung setzte und die Finanzierungskosten dank tiefen Zinsen deutlich gesunken sind, wie das Unternehmen mit Sitz in Basel am Donnerstag mitteilte. Bell beschäftigte im letzten Jahr 6299 Angestellte, 3452 in der Schweiz - davon 600 in der Grossmetzgerein in Oensingen.

Bell-Lastwagen
Legende: Bell macht mehr Gewinn, aber weniger Umsatz. Dazu trug unter anderem die Grossmetzgerei in Oensingen bei. Keystone

Der Umsatz lag mit 2,6 Milliarden Franken um 0,9 Prozent unter Vorjahr. Auch ohne Währungseffekte hätte ein Rückgang um 0,5 Prozent resultiert. Das Absatzvolumen schrumpfte gegenüber 2013 noch etwas stärker als der Umsatz, nämlich um 1,1 Prozent auf rund 215‘600 Tonnen.

In der Schweiz liefen die Geschäfte besser, der Umsatz auf dem Heimmarkt stieg um 0,8 Prozent auf 1,86 Milliarden Franken. Frischfleisch als wichtigste Produktgruppe wurde 1,5 Prozent weniger verkauft. Wachstumstreiber waren Seafood (+10,6%), Geflügel (+4,1%) und Charcuterie (+1,4%).

Lausiger Grillsommer

Insgesamt sank aber das Schweizer Absatzvolumen um 0,9 Prozent, unter anderem wegen geringerer Industriebelieferungen, dem wetterbedingt schwachen Grillsommer und dem erneut gestiegenen Einkaufstourismus.

Umsatz-Einbussen musste Bell im Ausland hinnehmen. Die Sparte Bell International (Frankreich, Benelux, Polen, Ungarn und Tschechien) schrumpfte gar um 8,1 Prozent auf 269 Millionen Franken. Bell verweist hier auf Währungseinflüsse und deutlich tiefere Rohmaterialpreise.

Für die zweite Jahreshälfte 2015 geht das Unternehmen von steigenden Rohmaterialpreisen in der Schweiz und in Europa aus. Das Sortiment werde weiter auf Rendite getrimmt. Gruppenintern sollen Synergien genutzt werden. Bell gehört zu 66 Prozent der Coop, über die auch ein grosser Teil des Umsatzes läuft.

Deutsche Kartell-Busse angefochten

Zu der vom deutschen Kartellamt im Juli 2014 ausgesprochenen Busse von rund 100 Millionen Euro wegen angeblich unerlaubten Preisabsprachen erklärte Bell im Jahresbericht, das Unternehmen erachte diese als sachlich und materiell unbegründet. Deshalb sei keine Rückstellung gebildet haben. Man wolle sich mit allen Mitteln gegen die Busse wehren.

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