Es ist zurzeit eher gegen den Trend: Sarmenstorf im Seetal will seine Flüchtlinge und Asylsuchenden wieder selbst betreuen. Bisher hatte der kantonale Sozialdienst diese Aufgabe inne. Das Dorf sucht nun eine Betreuungsperson.
Diese Person soll den Flüchtlingen im Alltag helfen. «Sie soll ihnen etwa zeigen, wo der Lebensmittelladen oder der Billettautomat ist», erklärt Gemeindeschreiber Josef Kuratle gegenüber Radio SRF. Eine spezielle Ausbildung sei nicht nötig. Die Hauptvoraussetzung: Diese Person muss gerne mit Personen aus anderen Ländern kommunizieren.
Kantonaler Sozialdienst am Anschlag
Dass Sarmenstorf nun wieder selbst zu seinen Flüchtlingen schauen will, freut das Aargauer Sozialdepartement. «Die Betreuungskapazität des Kantons sei überreizt», erklärt Balz Bruder. Von daher sei es eine Entlastung, wenn der Kanton nicht auch noch in den Gemeinden Asylsuchende betreuen muss.
Die kantonale Verwaltung müsse teilweise den Gemeinden auch eine Absage erteilen. «Betreuungsmandate von kleinen Unterkünften kann der Kanton nicht mehr übernehmen», so Bruder. Das heisst: Die Gemeinden müssen die Betreuung ihrer Flüchtlinge selbst organisieren.