Gemäss dem Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungstelle (Sust) trägt der Fluglehrer die Verantwortung für den Absturz des Segelfliegers HB-1620. Nach Auswertung der Aussagen der Beteiligten, der Flugaufzeichnungen, sowie der Zeugenaussagen ist klar: Der Fluglehrer hatte die Höhe des Fliegers falsch eingeschätzt.
Im Flieger befanden sich der Lehrer und ein Flugschüler, der auf dem Pilotensitz sass. Der Flug war als Übung für einen speziellen Windenstart geplant. Und zwar sollte während des Startes ein Seilriss simuliert werden.
Schüler lag eigentlich richtig
Im Rahmen dieser Übung klinkte der Fluglehrer das Zugseil für den Schüler unerwartet aus. Dieser musste in der Folge entscheiden, wie nun auf diesen «Seilriss» zu reagieren ist. Vor dem Flug hatten Schüler und Lehrer entsprechende Verhaltensmuster besprochen.
Der Schüler kontrollierte die Höhe seines Fliegers, befand sie als niedrig, nur rund 50 Meter, und wollte deshalb direkt geradeaus wieder landen. Der Fluglehrer indes schätzte die Höhe des Fliegers einiges höher ein, rund 120 bis 150 Meter, und wies den Schüler an, zuerst eine Kurve zu fliegen und danach zu landen.
Während dieses Manövers erkannte allerdings auch der Fluglehrer, dass Höhe und Geschwindigkeit des Seglers nicht für eine Kurve reichten. Er übernahm das Steuer, konnte eine Bruchlandung allerdings nicht mehr verhindern.
Keine Verletzten
Der Fluglehrer konnte glücklicherweise einen harten Absturz mit der Nase voraus verhindern. Dennoch prallte das Flugzeug heftig mit dem Heck auf den Boden auf und zerbrach in zwei Teile.
Die beiden Insassen wurden nicht verletzt und konnten das Flugzeugwrack aus eigener Kraft verlassen. Am Segelflieger entstand aber grosser Sachschaden.