Es ist ein Freitagnachmittag am Grenzübergang in Rheinfelden. Regen prasselt auf die wartenden Autos nieder, die von Deutschland in die Schweiz einreisen wollen. Die Grenzwächter lassen sich vom langen Stau nicht beirren. Sorgfältig werden die Autolenker befragt. Was hat man eingekauft? Und für wieviel Geld? Auch die Kassenbelege wollen die Grenzwächter sehen.
Der starke Frankenkurs beflügelt den Einkaufstourismus und den Schmuggel. Das merkt man hier an der Grenze in Rheinfelden. Nach dem Entscheid der Nationalbank, den Euro-Franken-Mindestkurs aufzuheben, hat die Zahl der ertappten Schmuggler im Vergleich zum Vorjahr um 106 Prozent zugenommen. Dies gaben die Behörden Mitte Februar bekannt.
Wir kontrollieren zu allen Zeiten - es kann also jeden erwischen.
«Geschmuggelt werden besonders Sachen, die in der Schweiz viel teurer sind als in Deutschland», sagt Jasmine Blum, Mediensprecherin der Grenzwacht-Region Basel, zu der Rheinfelden gehört. Auch Fleisch, das einen hohen Zollansatz habe, werde viel geschmuggelt. Ende Januar wurde etwa an einem einzigen Wochenende eine Tonne Schmuggelfleisch sichergestellt.
Doch wer wird kontrolliert und wann? Laut Grenzwächterin Blum gibt es keine Routine. «Wir kontrollieren zu allen Zeiten - es kann also jeden erwischen», sagt sie. Und die Grenzwächter in Rheinfelden sind überzeugt: Die meisten Einkaufstouristen kennen die Regeln und brechen sie bewusst. Oder haben es sich zumindest schon einmal überlegt.