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Aargau Solothurn Für den Aufstieg braucht es ein Stadion – aber auch umgekehrt

Grosse Erleichterung beim FC Aarau: Er erhält wohl bald ein neues Stadion. Das Bundesgericht hat die Beschwerde eines Anwohners letztinstanzlich abgewiesen. Allerdings: Jetzt braucht es auch wieder sportliche Erfolge, damit sich das Stadion rentiert.

Spieler des FC Aarau feiern ein Goal
Legende: Nur ein erfolgreicher FC Aarau kann das grosse, neue Stadion im Torfeld Süd auf die Dauer finanzieren. Keystone

Seit Jahren sagt es Alfred Schmid bei jeder sich bietenden Gelegenheit: «Es braucht ein neues Stadion, wenn wir im Aargau weiterhin Spitzen-Fussball haben wollen.» Jetzt darf sich der Präsident des FC Aarau freuen: Er und sein Verein erhalten ein neues Stadion.

Tatsächlich ist die nun rechtskräftige Baubewilligung ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Das baufällige Stadion Brügglifeld hatte bei der Fussball-Liga schon länger einen schweren Stand. «Wir durften nur mit Spezialbewilligungen spielen», erklärt Schmid im Gespräch mit SRF. Jetzt, wo der FC Aarau ein baureifes Projekt präsentieren kann, werde sich die Fussball-Liga kulanter zeigen bei einer weiteren Verlängerung dieser Ausnahmebewilligung.

Das Stadion braucht einen Spitzenverein

Allerdings: Noch braucht der FC Aarau gar keine Kulanz seitens der Liga. Der sportliche Aufstieg des FC Aarau war in dieser Saison noch kein Thema. Und auch in der kommenden Saison dürfte es schwierig werden, jetzt wo der grosse FC Zürich ebenfalls in der zweitobersten Liga mitspielt.

Leidensgeschichte eines Stadions

Die Frage stellt sich also: Braucht der FC Aarau als Club in der Challenge League überhaupt ein Stadion mit Platz für 10'000 Zuschauer? Die Antwort ist klar: Nein. Das zeigt der Blick in die Statistik: Im Schnitt besuchten 3700 Personen die Heimspiele des FC Aarau in der laufenden Challenge League-Saison.

Auch der zuständige Aarauer Stadtrat Lukas Pfisterer gibt zu: «Die Ertragslage eines Fussballstadions ist in der Super League eine andere als in der Challenge League.» Konkret: Nur in der obersten Liga gibt es genügend Zuschauer und genügend Sponsoren, um ein Fussballstadion von 36 Millionen Franken langfristig rentabel betreiben zu können.

Die Politik hofft auf den Sport

Stadtrat Pfisterer muss also auf den sportlichen Erfolg hoffen. Denn die Einwohnergemeinde Aarau (17 Millionen) sowie die Ortsbürgergemeinde und der Kanton Aargau tragen die finanzielle Hauptlast bei diesem Stadionprojekt: Sie investieren am meisten Geld in die Betreibergesellschaft «Stadion AG Aarau».

Allerdings zeigt sich Pfisterer optimistisch: «Der FC Aarau gehört in die oberste Liga.» Es pressiert ja auch nicht sonderlich mit dem Aufstieg. Das Stadion wird sicher nicht vor 2019 bezugsbereit sein, wie Stadtrat, Vereinspräsident und auch die Baufirma HRS übereinstimmend sagen. Lukas Pfisterer darf also weiter auf eine glückliche Fügung des Schicksals hoffen. «Wir würden uns freuen, wenn der FC Aarau das erste Spiel im neuen Stadion in der Super League austragen würde. Das wäre natürlich super.»

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