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Kloster, Wiese im Vordergrund.
Legende: Die barocke Klosteranlage und die zwanzig Nebengebäude müssen dringend saniert werden. Keystone

Aargau Solothurn Für die Schwestern geht es nach Jahren zurück ins Kloster Fahr

Seit einigen Jahren wird das Kloster im aargauischen Würenlos saniert und restauriert. Das umfangreiche Projekt dauert bis 2050. Nun ist die erste grosse Etappe abgeschlossen, 20 Ordensschwestern können zurückkehren.

Während rund vier Jahren wurde in der historischen Klosteranlage intensiv gearbeitet. Die Elektroinstallationen und Fenster wurden erneuert, historische Decken und Böden restauriert. Nun sind diese Renovationsarbeiten abgeschlossen. Mitte November können die 20 Schwestern in die Klausur des Klosters zurückkehren.

SRF: Priorin Irene, während dieser ersten Bauphase wohnten die Schwestern in der ehemaligen Bäuerinnenschule des Klosters. Inwiefern unterschied sich das von der Klausur?

Zum Glück hat dieses Schulgebäude sämtliche Räumlichkeiten, die man benötigt für ein Klosterleben. Allerdings ist alles etwas enger als in der Klausur. Das Schöne daran ist, dass man näher zusammenrückt. Natürlich fehlte einem aber manchmal die Weite, so wie wir sie von der Klausur her kennen.

Wie schwierig war es, sich umzugewöhnen?

Tatsächlich war es ein wenig, als müssten wir ein Kloster neu gründen. Wo beten wir? Wo schweigen wir? Wer übernimmt welche Aufgaben? Wie ist die Sitzordnung beim Essen? Wir mussten sämtliche Abläufe neu definieren.

Wie war diese Erfahrung?

Das war eine sehr wertvolle Erfahrung! Gerade auch weil wir so einige Jahre lang neue Dinge ausprobieren konnten, gleichzeitig aber auch wussten, dass es nicht für immer so bleibenmuss. Ich merkte, dass der Umzug Beweglichkeit und Offenheit förderte unter den Schwestern. Es gibt auch Änderungen, die wir aus der Bäuerinnenschule mitnehmen, zurück in die Klausur.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Finanzierung

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Die Renovation dürfte rund 23 Millionen Franken kosten. Sie wird mittels Spendengeldern finanziert. 12 Millionen haben die Schwestern beieinander. Der Grossteil wurde bereits ausgegeben für die erste Sanierungsetappe. Das Geld reicht nun noch für kleinere Arbeiten. Mit der nächsten grosse Etappe wird erst begonnen, wenn wieder Geld vorhanden ist.

Wir haben jeweils Klostergäste, welche einige Tage zu uns in die Stille kommen. Normalerweise essen diese nicht mit uns. Inm Schulgebäude aber haben wir sie zu uns an den Tisch genommen. Das werden wir in Zukunft auch in der Klausur machen. Früher wäre das undenkbar gewesen. Nun aber konnten wir es ausprobieren und haben gemerkt, dass es eine Bereicherung für alle ist.

Nun geht es für die Schwestern zurück in die Klausur. Fällt Ihnen das einfach oder haben Sie sich bereits zu stark in der Bäuerinnenschule eingewöhnt?

Wir sehen uns nach unseren Räumen, denn die Klausur ist unser zuhause. Es ist der Ort, an dem die Schwestern seit Jahrzehnten leben. Wir haben uns im Schulgebäude auch wohl gefühlt, die Freude, dass es nun bald zurück in die Klausur geht, ist aber wirklich sehr gross.

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