Derzeit gibt es im Kanton Aargau 137 Betreibungsämter, das sind über 70 weniger als noch im Mai 2013. Damals forderte die Schuldbetreibungs- und Konkurskommission des Obergerichts alle Aargauer Gemeinden auf, die Zusammenlegung von Betreibungsämter zu prüfen.
Im schweizweiten Vergleich hatte der Aargau eine übermässig hohe Dichte von Amtstellen, trotz bereits erfolgter Reduktion. Im Kanton Solothurn gibt es zum Beispiel lediglich fünf Betreibungsämter. «Wir sind sehr zufrieden, dass so viele Gemeinden unserem Aufruf gefolgt sind», sagt Reinhard Boesch, Leiter des kantonalen Betreibungsinspektorats gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Anzahl Betreibungsämter könnte weiter sinken
Boesch zählt die Vorteile auf: Einfachere Abläufe für die Bevölkerung, Kosteneinsparungen, weniger Personalprobleme. «Für die Leitung eines Betreibungsamtes braucht es qualifizierte Führungskräfte mit einer entsprechenden Fachprüfung». Diese hätten teilweise gefehlt. Und nicht zuletzt habe auch der Bund Druck gemacht, die Zahl der Betreibungsämter zu reduzieren.
Nun sei man auf einem guten Weg. Mehrere Zusammenschlüsse seien noch in Planung. «Für den Aargau wären 100 Betreibungsämter ideal», so Boesch. Der Ball liege nun aber bei den Gemeinden, man wolle sich nicht einmischen. Vor knapp zehn Jahren war sogar die Kantonalisierung der Betreibungsämter ein Thema im Grossen Rat. In erster Lesung befürwortete die Mehrheit des Parlaments eine einzige Amtstelle, in zweiter Lesung wurde die Idee verworfen.