Am 8. April 2016 hat die Gemeinde Bözberg ihre neue App vorgestellt. Bereits in den ersten Wochen wurde sie über 280 Mal heruntergelanden, freut sich Gemeindeammann Peter Plüss: «Bei einer Bevölkerungszahl von knapp 1600 Einwohnern ist das viel.»
Schon jetzt zeigt sich: Der Dorfmelder ist sehr beliebt in der Bevölkerung.
Wer die App installiert hat, kann mit ihr z. B. SBB-Tageskarten oder Kehrichtmarken direkt bei der Gemeinde bestellen. Ein wichtiger Bestandteil der App sind aber auch Informationen über die Abfallentsorgung oder über Veranstaltungen in der Gemeinde.
Aufwand für die Gemeinde gering
Besonders beliebt sei aber der so genannte «Dorfmelder», betont Peter Plüss. Mit dem «Dorfmelder» können Einwohner z. B. defekte Strassenlampen melden: «Letzte Woche wurde uns zum Beispiel gemeldet, dass im Wald vier Pneus deponiert wurden.»
Die Gemeinde-App bringe der Verwaltung nicht viel zusätzlichen Aufwand, sagt Peter Plüss: «Ob wir eine Meldung per Telefon entgegennehmen oder via die App, das macht keinen grossen Unterschied.» Knapp 1500 Franken lässt sich die Gemeinde Bözberg die App jährlich kosten – also weniger als 1 Franken pro Einwohner.
20 Prozent gilt als gut
Eine Gemeinde-App sei dann ein Erfolg, wenn die Downloadquote etwa 20 Prozent der Bevölkerung betrage, sagt Lester Thompson von der Zürcher Firma «i-web». «i-web» hat bereits für eine ganze Reihe von Gemeinden Apps entwickelt: Solothurn, Olten, Oensingen, Däniken, Wettingen, Rheinfelden oder Villmergen.
Die 20 Prozent-Marke noch nicht erreicht hat die Gemeinde Oftringen mit ihrer App «Smokesignal». Diese ist seit Anfang 2016 in Betrieb und wurde bis jetzt etwa 200 Mal heruntergeladen – bei rund 13'000 Einwohnern eine eher tiefe Quote. «Es dürften natürlich noch mehr sein», sagt Gemeindeschreiber Christoph Kuster, «für den Moment sind wir aber zufrieden.»
Interaktivität ist gefragt
In Oftringen will man künftig vermehrt auch Angebote für Jugendliche in die App aufnehmen: «Wir möchten Informationen über den Jugendtreff verbreiten», sagt Christoph Kuster, «die Jungen sind das Zielpublikum für Apps». Auch andere Angebote werde man noch prüfen.
Gemäss Lester Thompson funktionieren vor allem interaktive Apps – also Apps, die mehr können, als «nur» Informationen zu verbreiten. Hier stellt sich für die Gemeinden aber die Kostenfrage, denn: Für Interaktivität benötigen Gemeinden Personal. Eine App einzurichten ist relativ billig. Wie viel sie dann aber tatsächlich kostet, kommt darauf an, was eine Gemeinde daraus macht.