Glyphosat ist ein Pestizid, das gegen fast alle Unkräuter wirkt. Deshalb ist es sowohl in der Landwirtschaft als auch bei Hobby-Gärtnern sehr beliebt und auch das am meisten eingesetzte Pflanzenschutzmittel der Schweiz, rund 200 Tonnen werden jedes Jahr ausgebracht.
Problematisch wird Glyphosat dann, wenn es in Gewässer kommt. In Flüssen und Bächen kann das Pestizid Wasserorganismen wie Fische und Pflanzen schädigen und es gerät so in den Nahrungskreislauf. Es gibt auch Studien die einen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen bei Menschen und Glyphosat herstellen, das Thema ist aber global umstritten.
Die falsche Anwendung ist das Problem – Kanton gibt Tipps
Die überschrittenen Grenzwerte in der Wyna überraschen den Kanton in einer Hinsicht, erklärt Jörg Kaufmann, der Leiter der Abteilung Abwasser: «Überraschenderweise haben wir an einigen Messstellen auch an trockenen Tagen zu hohe Werte gemessen.»
Normalerweise erhöht sich der Glyphosat-Anteil in den Gewässern dann, wenn es viel und stark regnet. Dann wird das Mittel aus dem Boden ausgewaschen und gerät in Flüsse und Bäche. Dass dies auch geschieht wenn es trocken ist, kann sich der Kanton nicht genau erklärten, es gibt aber einen Verdacht.
«Wir nehmen an, dass die hohe Konzentration mit unsachgemässer Anwendung zusammenhängt», sagt Jörg Kaufmann, und ergänzt: «Es zeigt sich Handlungsbedarf, wir wollen auf den richtigen Umgang hinweisen.»
Die wesentlichen Punkte der richtigen Anwendungen seien, dass man nur so viel Glyphosat wie nötig anwende und das Spritzen nicht übertreibe. Zudem sei es wichtig, dass man Reste und Rückstände nicht in die Kanalisation leert.