Es war eine turbulente Gemeinderatssitzung im Januar. Nach langem Hin und Her hatte der Gemeinderat damals die Pläne für die Überbauung «Sunnepark» deutlich zurückgewiesen. Die Idee von Investor Willy Gyger fiel durch.
Nicht einmal drei Monate später kam es am Dienstagabend ganz anders heraus. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat den Gestaltungsplan und lobte die überarbeiteten Pläne.
Weniger Wohnungen
Zwar sind nach wie vor sechs Wohnblöcke geplant. Sie wirken aber nicht mehr so hoch und die ganze Überbauung weniger massig. Die obersten Stockwerke wurden zugunsten von Attika-Wohnungen mit grossen Terrassen zurückgestutzt. Ein Wohnblock wurde um eine Etage gekürzt. Und statt 160 soll es neu noch 138 Wohnungen geben.
Es sei «ein in jeder Hinsicht hervorragendes, ein ausgereiftes Projekt», lobte Stadtpräsident François Scheidegger und gab erneut seinem Unverständnis Ausdruck, dass der Gemeinderat die Pläne im Januar zurückgewiesen und damit ein negatives Signal an potentielle Investoren ausgesendet hatte.
Die Zurückweisung sei nicht populär gewesen, rückwirkend gesehen aber richtig, verteidigte SP-Sprecher Alex Kaufmann das damalige Vorgehen. Die SP gehörte im Januar zu den lautesten Kritikern der Sunnepark-Überbauung. Nun seien die Bedenken der Anwohner und des Gemeinderats aber aufgenommen worden, zeigte sich Kaufmann erfreut über die Änderungen.
«Guter Kompromiss»
Investor Willy Gyger zeigte sich nach der Gemeinderatssitzung sehr erfreut, dass nach dem «Debakel vom Januar» das Projekt nun einstimmig angenommen worden sei. Er spricht gegenüber SRF von einem «guten Kompromiss» zwischen dem, was Architekten gefällt, und dem, was sich die Politik wünscht.
Der vom Gemeinderat genehmigte Gestaltungsplan wird nun öffentlich aufgelegt. Danach muss Gyger ein Baugesuch für seine Überbauung eingeben. Gegen beides kann Einsprache erhoben werden. Nach dem Gemeinderat hat das Projekt also noch weitere Hürden zu nehmen.