Einstimmig hat der Gemeinderat am Dienstagabend den Businessplan 2015 - 2018 genehmigt. Dieser zeigt auf, was in Grenchen gut läuft, und wo Nachholbedarf besteht.
In den vergangenen Jahren hatte der Businessplan das Hauptaugenmerk auf den Industriestandort gerichtet. Tatsächlich wurde einiges erreicht: Grenchen konnte zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.
Sorgenkind Stadtzentrum
Nun soll der Fokus vermehrt auf die Themen Wohnen und Einkaufen gerichtet werden. Wirtschaftsförderer René Goetz zeigte im Gemeinderat auf, dass in diesen Bereichen Handlungsbedarf besteht:
- In den letzten Jahren ist die Stadt Grenchen kaum gewachsen, während andere Gemeinden ständig grösser geworden sind.
- Bis 2007 ist die Wohnbevölkerung sogar zurückgegangen. Erst in den letzten drei Jahren wurden kräftig neue Wohnungen gebaut.
- Die Kleinstadt Grenchen verfügt über vergleichsweise wenig Einkaufsläden. Insbesondere das Stadtzentrum ist wenig belebt.
- Als Einkaufsstandort konkurrenziert Grenchen mit dem «schönen» Solothurn und dem «grossen» Biel.
Der Businessplan zeigt auch auf, was die Stadt unternehmen soll. Beispielsweise soll sie gezielt Land kaufen, und so die Entwicklung des Wohnstandorts beeinflussen. Oder sie soll die Idee eines Hotels prüfen, um das Stadtzentrum zu beleben.
Grosse Ziele - und jetzt?
Zwar zeigten sich alle Gemeinderäte mit den Zielen im Businessplan einverstanden. Konkrete Aktionen wurden indes noch keine beschlossen. Und vielleicht wird sich diesbezüglich auch nicht viel tun in nächster Zeit.
Die angespannte Finanzlage werde wohl nicht viel Spielraum zulassen, monierte Renato Müller für die FDP. Und mit Blick auf die wegen des tiefen Euros unter Druck stehende Industrie fügte Clivia Wullimann von der SP an: Vielleicht müsse sich Grenchen in nächster Zeit mit dem Status Quo zufrieden geben.