«Eigentlich wird bei uns nichts verkauft», sagt Sonja Neuenschwander. «Für einen Franken kann man sich bei uns fünf Kleidungsstücke aussuchen und dazu gibt es noch Kaffee und Kuchen», erklärt sie. Dazu werden auch kleine Essenspakete verteilt. Das Angebot kommt bei den Menschen mit kleinem Budget gut an – der Laden ist jedes Mal voll.
Nächstenliebe leben
Vor neun Jahren hat Sonja Neuenschwander den Laden zusammen mit ein paar Kolleginnen in einer Garage gegründet: «Wir wollten nicht nur von Nächstenliebe reden, sondern sie auch leben.» Seither läuft das Projekt mit Unterstützung der reformierten Kirche Oftringen und zahlreichen Spendern aus der Lebensmittelbranche.
Das Ladenlokal ist nicht nur ein Ort, wo Kleider verkauft werden. «Spiis&Gwand» ist auch ein Treffpunkt für die Menschen und ein Ort, wo sie sich beraten lassen können. «Wir wollen das Problem bei der Wurzel packen, und helfen deshalb den Kunden auch bei Schwierigkeiten», erklärt Neuenschwander. Vor allem Briefe von Behörden können den Leuten im Laden erklärt werden.
Mühe mit dem Erfolg
«Spiis&Gwand» läuft bestens. Das bereitet Sonja Neuenschwander und ihren Mitstreiterinnen aber eher Sorgen: «Es eigentlich traurig, dass das Bedürfnis für diesen Laden da ist und es Leute gibt, die unter dem Existenzminimum leben müssen».